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Antje S., erste Deutsche Meisterin im Showdown – eine Hymne

Die erste Deutsche Meisterschaft ist zu Ende, die Meisterin ist gefunden und geehrt. Trotzdem will ich ihr an dieser Stelle noch einen extra Artikel widmen, da sie diesen Sieg auf eine ganz besondere Art und Weise errungen hat.

Schon nach ihrem Triumph beim Winterturnier in Berlin zeigte sich Antje selbst ganz überrascht von ihrem Erfolg. Niemand hatte sie damals so richtig auf der Rechnung für den Turniersieg, am allerwenigsten sie selbst. Für ihre Gegner änderte sich dieser Eindruck spätestens dann, als einer nach dem anderen gegen Antje verlor. Zunächst konnte das ja mit einem lapidaren "Glück gehabt" oder "ich hatte einen schlechten Tag" abgetan werden, aber als sie dann im Endspiel auch noch eine erfahrene und hochklassige niederländische Spielerin besiegte, waren allen klar, dass hier ein richtiger Champion gewonnen hat. Bis auf Antje selbst natürlich.

Für die DM zählte sie nach diesem Ergebnis natürlich zum absoluten Favoritenkreis, was sie aber selbst immer ablehnte oder bezweifelte. "Understatement" wäre an dieser Stelle das falsche Wort und der Satz "das Licht unter den Scheffel stellen" beschreibt auch nur vage ihre Bescheidenheit - denn diese ist einfach echt. Kaum ein anderer Spieler macht so wenig aufhebens über ein gewonnenes Spiel oder hat sofort nach dem Abpfiff tröstende Worte für den soeben verprügelten Gegner. Man könnte wirklich meinen, sie hat nach jedem Sieg ein schlechtes Gewissen.

Unbesehen davon spielt Antje einfach unfassbar gut Showdown und das in einer ungesehenen Konstanz. Ihre Verteidigung ist sicher der Schlüssel des großen Erfolges - gegnerische Bälle finden so gut wie nie den Weg in ihr Tor,  harte Bälle werden entweder einfach gestoppt oder mittels Umkehrschub in der gleichen Härte dem Gegner zurück gespielt. Diese Abwehrstärke resultiert aus ihrer absoluten Ruhe und einer wahnsinnigen Schnelligkeit. Gegen Antje zu spielen ist für die meisten zermürbend und frustrierend, da es keine offensichtliche Schwäche in ihrem Spiel gibt. Genau diese Frustration führt dann oft zu Fehlern, die Antje mit gezielten Schlägen einkalt nutzt. Während der DM hat Antje nur zwei Spiele verloren...

Antje wurde auch von unserem Gast aus Schweden, Krister Olenmo, hoch gelobt und er ist sicher, dass Antje mit dieser Spielstärke direkt in die Top 6 der europäischen Frauenrangliste kommen könnte. Das ist nicht nur für Antje, sondern auch für die gesamte Deutsche Showdown-Bewegeung eine großartige Nachricht. Hoffentlich hat Antje bald die Möglichkeit sich mit der europäischen Elite zu messen - sie wäre eine großartige Repräsentantin für Deutschland.

So, jetzt reicht's aber mit der Lobhudelei... geh' und trainier' weiter!

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