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1. Showdown Dutch Open in De Ronde Venen – Einstand nach Maß

Vom 11. bis zum 15.12. fanden in einem Vorort von Amsterdam zum ersten mal die Dutch Open im Showdown statt. Bereits im Vorfeld des Turniers konnte man sehen, dass die Holländer grosse Erfahrung in der Organisation von Wettkämpfen haben - das Veranstalter-Team um Sven, Danique, Wim und Riet hat schon hier nichts dem Zufall überlassen. Jede Kleinigkeit wurde bedacht, von der Abholung am Flughafen oder Bahnhof bis zur vegetarischen Verpflegung.

Die erste große Überraschung war das Hotel. Wir waren in einem wunderbaren, gemütlichen 4-Sterne Haus untergebracht, mit großen Zimmern und freundlichen Mitarbeitern. Abends konnte man am offenen Kamin oder an der Bar den Tag in netter Gesellschaft ausklingen lassen. Das Frühstück war völlig ok, auch wenn aus deutscher Sicht die Brötchen ein "biss"chen mehr Biss haben dürften, hahaha.

Die zweite Überraschung war die Spielstätte, die die Organisatoren gefunden hatten - ein ausgedientes Grundschulgebäude, das sich aber noch immer in einem Top-Zustand befindet. Gespielt wurde in den alten Schulzimmern an sechs tschechischen Platten. Die Wege zu den Tischen von dem zentral gelegenen Aufenthaltsraum waren kurz und für alle gut zu finden.

Während des gesamten Turniers fuhr ein Reisebus die versammelte Gruppe vom Hotel zur Schule, zu dem Lokal, in dem es meistens das Abendessen gab, und wieder zurück ins Hotel - sehr angenehm und für alle unproblematisch, außer für einen bestimmten italienischen Schiedsrichter, der Probleme mit der Definition von "genau" hat. Zu Essen gab es immer reichlich, den ganzen Tag über. Ob man ein großer Fan der holländischen Küche werden muss, ist eine andere Frage 🙂 . Besonders Riet und Wim kümmerten sich während des gesamten Turniers um das Wohlergehen der Teilnehmer und waren wirklich hervorragende Gastgeber.

Das Teilnehmerfeld des Turniers war mit 11 Damen und 23 Herren überschaubar - "leider", muss man sagen. Denn die, die nicht da waren, haben einen wunderbaren Wettkampf verpasst, der komplett reibungslos verlief. Wenn es etwas auszusetzen gibt, dann vielleicht, dass es keine Internetverbindung gab und so die Spieler nicht andauernd ihre Ergebnisse und Spielpläne einsehen konnten. Aber das ist schon ein Jammern auf hohem Niveau.

Bei den Damen war die Konkurrenz etwas schwach besetzt und so konnte sich Elzbieta aus Polen mit nur einem einzigen Satzverlust am Ende durchsetzen. Sabrina belegte am Ende einen tollen 5. Rang und hat damit 135 Punkte in der europäischen Rangliste erhalten.

Die Leistungsdichte bei den Männern war dagegen vergleichsweise hoch und es gab während des gesamten Turniers keinen eindeutigen Favoriten. Aus deutscher Sicht setzte Thomas bereits in der Vorrunde ein großes Ausrufezeichen, indem er den ersten Platz in seiner Gruppe belegte und damit weiter um die Top-Platzierungen spielen konnte. Am nächsten Tag setzte er seine guten Leistungen fort und belegte in einer Hammergruppe hinter Leander Sachs und Adrian Sloninka (Polen) den dritten von sechs Plätzen - damit stand Thomas am letzten Turniertag im Viertelfinale gegen Sven van de Wege. Gegen den ehemaligen Weltmeister war dann nach einem sensationellen Turnier Endstation für Thomas, der am Ende den 8. Platz belegte (96 Punkte).

Die beiden anderen deutschen Männer, Andreas und Philipp, konnten wertvolle internationale Erfahrung sammeln und landeten am Ende auf den Plätzen 21 und 22.

Gewinner des Turniers war Sven van de Wege, der sich zunächst im Halbfinale gegen seinen Landsmann und Freund Leander in fünf Sätzen durchsetzen musste. Schon dieser Erfolg war für den lange verletzten Sven ein überwältigendes emotionales Erlebnis. Im Finale stand mit Luigi Abate ein Italiener, mit dem niemand wirklich rechnen konnte. Luigi ist ein erfahrener Turnierspieler, der einen recht unspektakulären Stil pflegt, aber in diesem Turnier eine ausgezeichnet Konstanz vorwies. Bereits in der Vorrunde konnte er gegen Sven gewinnen! Alles sprach für ein spannendes Finale. Der Raum war bis zum Bersten gefüllt und die Stimmung natürlich prächtig (ein Niederländer und ein Italiener im Finale!). Das Match zog sich tatsächlich über 5 Sätze, doch am Ende behielt Sven die Nerven und entschied das Spiel für sich.

Die Ergebnisse können hier eingesehen werden.

Den stimmungsvollen Abschluss feierten alle zusammen auf einem umgebauten Bauernhof, wo es ein holländisches Buffet gab, Getränke bis zum Abwinken und viele Geschenke für alle Beteiligten. EinHighlight war sicher der spontane Auftritt von Jing Wu, einer chinesische Showdown-Spielerin und Flötistin, die in Stockholm lebt. Sie spielte auf Ihrer Querflöte ein schwedisches Stück und einen Mix von Johann-Sebastian Bach und Jingle Bells. Großartig.

Fazit: Herzlichen Glückwunsch an die Veranstalter, die es geschafft haben, ein neues internationales Turnier mit einem eigenen positiven Charakter zu schaffen. Spieler, Begleiter und Schiedsrichter haben sich sehr wohl gefühlt und ich selbst werde bestimmt im nächsten Jahr wieder dabei sein.

Epilog: Vielleicht kommt der ein oder die andere früher wieder nach De Ronde Venen als sie/er sich das denkt. Es kann sein, dass dort bereits 2014 die nächsten Europameisterschaften statt finden!

 

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