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Südostmeisterschaft der Frauen in Marburg

Von Thade Rosenfeldt

21 Damen aus acht Standorten der Doppelregion Sü/Ost kämpften vom 04. bis 05. November in Marburg um die Südostmeisterschaft und die Qualifikation zur deutschen Meisterschaft 2018. Veranstalter war die Tischball-Sportgruppe Marburg. Bei diesem erstklassig besetzten Turnier boten sich spannende Spiele und einige große Überraschungen.

Die erste Überraschung war gleich eine positive, zumindest für die Spielerin Birgit Riester aus Kassel. Die amtierende deutsche Meisterin bekam unerwartet eine Einladung zum prestigeträchtigen European Top Twelve Turnier in Polen. Da dies jedoch gleichzeitig statt fand, fiel plötzlich die klare Favoritin weg - die Karten wurden neu gemischt. Eine zweite Spielerin musste leider kurzfristig verletzungsbedingt absagen. Lisa Grolls Absage kam zu kurzfristig, um den Spielplan noch zu ändern.
In der Vorrunde gab es keine großen Aufreger. Spannend wurde es erst in der Zwischenrunde, als in einer Gruppe drei Spielerinnen mit gleicher Sieganzahl endeten. Nur die ersten beiden würden ins Viertelfinale kommen. Eli Osewald, Sarah Bösch und Bianka Naser hatten sich zu allem Überfluss auch noch reihum geschlagen. Somit musste die spezialisierte Satzdifferenz berechnet werden. Hier platzierte sich Bianka mit einem Satz Vorsprung vor Eli, Sarah lag wiederum nur mit einem Satz Abstand an dritter Stelle.
Die Viertelfinalpaarungen standen somit fest. Antje Samoray (Berlin) wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und schlug Renata Kohn (Marburg) in drei klaren Sätzen. Im zweiten Viertelfinale holte sich Eli Osewald (Frankfurt) zwar einen Satz gegen Bettina Steffan (Kassel), verlor jedoch das Spiel in vier Sätzen. Annika Hein (Marburg) besiegte Tina Bohn (Kassel) in drei Sätzen. Anja Dehoff (Frankfurt) erkämpfte sich gegen die erfahrenere Spielerin Bianka Naser (Frankfurt) zwar den ersten Satz, musste sich dann aber in vier Sätzen geschlagen geben.
Im Halbfinale trafen Bettina und Antje zunächst aufeinander. Hier schienen nach einem vernichtenden 11:0 Sieg der Favoritin Antje die Verhältnisse schon klar zu sein. Im zweiten Satz jedoch kämpfte sich Bettina schon auf eine 9:11 Niederlage heran. Nun schien Bettina im Spiel angekommen zu sein. Trotz des klaren Rückstandes ließ sie Antje in den folgenden Sätzen nicht ins Spiel kommen. Sie erlaubte ihr nur noch wenige Punkte und gewann die nächsten drei Sätze mit 11:3, 11:5 und 12:4. Die Sensation war komplett.
Das zweite Halbfinale war weniger nervenaufreibend. Trotzdem verlief es zwischen Annika und Bianka in den ersten zwei Sätzen spannend. Annika konnte sie jeweils nur knapp mit 12:9 und 11:9 für sich entscheiden. Den letzten Satz holte sich Annika dann aber mit einem klaren 11:5.
Im kleinen Finale trafen Bianka und Antje aufeinander. Hier ließ die mehrfache deutsche Meisterin aus Berlin nichts anbrennen und holte sich mit 11:3, 11:3 und 12:4 Bronze in drei deutlichen Sätzen.
Im Finale würden also Bettina und Annika gegeneinander an der Platte stehen. Mit diesem finalen Duell hatte kaum jemand gerechnet. Es versprach jedoch spannend zu werden, beide Spielerinnen begegneten sich auf Augenhöhe. Den ersten Satz dominierte Bettina klar mit 11:4. Im zweiten Satz drehte Annika den Spieß um und brachte ihre Gegnerin mit einem 11:5 Sieg in Bedrängnis. Bettina steigerte sich jedoch. Der nächste Satz ging deutlich mit 11:2 an sie. Im vierten Satz kämpfte sich Annika noch bis zum 10:10 heran, Bettina erzielte jedoch das entscheidende Tor und wurde damit neue südostdeutsche Meisterin.
"Ich bin mit meinem Zweiten Platz sehr zufrieden", resümiert Annika. "Das Spiel gegen Betty war spannend und schweißtreibend. Sie hat, auch wegen ihrer Leistung das ganze Turnier über, verdient gewonnen." Die Siegerin Bettina meinte: "Es macht immer wieder Spaß, gegen Annika zu spielen. Wir können beide gegeneinander immer unser bestes Showdown zeigen."
Aufgrund einiger unerwartet langer Spiele verschob sich die Siegerehrung um eine gute Stunde nach hinten. Bedauerlicherweise konnten die Teilnehmerinnen aus Bitterfeld, Stendal und Berlin so lange nicht warten. So konnte Antje ihren Pokal für den dritten Platz nicht persönlich entgegen nehmen.
Natürlich wurden auch die Helfer und Schiedsrichter vom Ausrichter geehrt. Der erste Vorsitzende der TSG betonte, dass ohne die großartige Unterstützung und dem freiwilligen Engagement so ein Turnier unmöglich bliebe. Die acht Schiedsrichter Christian, Julian, Jonas, Viktoria, Richard, Hermann, Stephan und Alexander sowie Georg für die EDV bekamen als Dank handgearbeitete Bierkrüge aus einer marburger Töpferei.
Am Ende vergab Bettina als Vertreterin für den Standort Kassel deren übrige Ausrichter-Wildcard an Eli Osewald für ihr Engagement und ihren Einsatz im Showdown auf bundesweiter Ebene, aber vor allem auch speziell für ihre Regionale Tätigkeit.

Die Platzierungen im Einzelnen:

01 Bettina Steffan (Kassel)
02 Annika Hein (Marburg)
03 Antje Samoray (Berlin)
04 Bianka Naser (Frankfurt)
05 Tina Bohn (Kassel)
06 Eli Osewald (Frankfurt)
07 Renata Kohn (Marburg)
08 Anja Dehoff (Frankfurt)
09 Denise Evers (Berlin)
10 Gabi Eschebach-Weck (Marburg)
11 Mirien Carvalho Rodriges (Marburg)
12 Silke Rauterberg (Berlin)
13 Anja Cirar (Nürnberg)
14 Sarah Bösch (Marburg)
15 Nathalie Backhaus (Marburg)
16 Andrea Rippich (Marburg)
17 Sarah Pisek (Mainz)
18 Andrea Asmus (Bitterfeld)
19 Silvia Witte (Stendal)
20 Sabine Kopf (Bitterfeld)
21 Christiane Kreßl (Bitterfeld)
22 Lisa Groll (Berlin) - dns