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Division C Nord 2020

Römmling und Rosenbaum starten durch!

von Christian Siegemeyer

Am 08.02.2020 wurde in den Räumlichkeiten des Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg die Regionaldivision Nord ausgetragen. Vier Damen und sechs Herren aus den Standorten Braunschweig, Bremen und Hamburg spielten um den begehrten Startplatz in der B-Division der Damen bzw. Herren der nächsten Saison. Die Begegnungen wurden auf zwei Platten tschechischer Bauart ausgetragen. Bei den Herren wurde eine Runde im Modus Jeder-gegen-Jeden, bei den Damen aber auf Grund der geringen Anzahl an Spielerinnen eine Hin- und eine Rückrunde in dem gleichen Modus gespielt.

Mit Begeisterung und Spaß am Spiel trat der Braunschweiger Dirk Busse an. Auch wenn es für ihn leider keinen Sieg geben sollte, schlug er sich bis zuletzt wacker. Er hat jeden seiner Kontrahenten für den Sieg hart arbeiten lassen und seine Turniererfahrung weiter ausgebaut. Dasselbe gilt auch für Busses Vereinskameraden Christian Bieniasch, der in seinen Spielen seine Spielerfahrung durchaus erkennen und sich durchgängig nicht aus der Ruhe bringen ließ. Sein Sieg über Dirk Busse brachte ihm den fünften Platz ein, wobei er an den Zweitplatzierten dieses Turniers den ersten Satz gerade einmal mit 9:11 abgab und dem Hamburger Humberto Caba, der erst im Herbst 2018 das Licht der Showdown-Welt erblicke, das engste Match des Tages bereitet hat. Besonders in diesem Match bewies Caba, das er seit dem Beginn seiner Spielerlaufbahn viel gelernt hat. Während er Dirk Busse noch relativ souverän bezwang, blieb es gegen Christian Bieniasch bis zum Ende des dritten Satzes offen, welcher der beiden Kontrahenten den Sieg erringen sollte. Er freute sich riesig um den hart erkämpften Tabellenpunkt (9:11, 12:10, 12:10) und seinem errungenen vierten Platz. Bieniasch war ebenfalls von dem Spiel begeistert und gab Caba noch ein paar wertvolle Tipps mit auf den Weg, die dieser dankbar annahm.

Mit Basili Hiristodulidis ging ein turniererfahrener Spieler an den Start. Seinen Vereinskameraden Caba nahm er den ersten Satz haushoch ab, musste sich aber im zweiten Satz schon einer deutlich größeren Gegenwehr stellen. Dass er den zweiten Satz noch mit 12:9 nach Hause holte, war klar seiner größeren Erfahrung zu verdanken. Hiristodulidis besiegte die beiden Braunschweiger klar und deutlich, unterlag aber seinen beiden Mit-Hansestädtern Löffler und Rosenbaum, so dass die Turnierleitung ihm am Ende des Tages zum dritten Platz gratulieren durfte. Die beeindruckendste Leistung des Tages zeigte der Hamburger Michael Löffler, der noch relativ neu dabei ist, aber zusammen mit seiner Frau Katja viele Jahre Blindenfußball gespielt hat und somit bereits über Sporterfahrung verfügt. Abgesehen von einem engen Satzsieg gegen Christian Bieniasch bezwang er die beiden braunschweiger Spieler und seinen Vereinskameraden Caba deutlich. Besonders beeindruckend war sein knapper Sieg gegen den wesentlich erfahreneren Basili Hiristodulidis (11:8, 11:8). Auch wenn er sich gegen den Platzhirschen des Tages Mario Rosenbaum mit einem deutlichen Ergebnis geschlagen geben musste, hat er sich so tapfer gewehrt, dass das Spiel relativ lange gedauert hat. Auf diesen hervorragend zweiten Platz kann er sehr stolz sein! Mario Rosenbaum wurde seiner haushohen Favoritenrolle mehr als gerecht, als er ohne Satzverlust den Durchmarsch hinlegte und dabei durchschnittlich gerade einmal 2,7 Gegenpunkte pro Satz zuließ. Rosenbaum feierte Ende letzten Jahres nach zweijähriger Spielpause sein Comeback mit dem Turniersieg des 1. Nord-Cups 2019. Wir erwarten mit Spannung seinen weiteren Werdegang in der B-Division, die durch ihn enorm bereichert wird!

Während bei den Herren die Favoritenrolle im Vorfeld klar feststand, war eine solche bei den Damen überhaupt nicht gegeben, was der Turnierverlauf auch widerspiegeln sollte. Erfreulich ist, dass jede der Spielerinnen an diesem Tag mindestens ein Spiel gewonnen hat.

Die Hamburgerin Katja Löffler gab ihr Turnierdebüt beim Nord-Cup 2019 und spielte nun ihr erstes „offizielles“ Turnier. Auch wenn sie beim Showdown noch neu dabei ist, hat sie z.B. durch regelmäßiges Aufwärmen vor jedem ihrer Spiele bewiesen, dass sie bereits sporterfahren ist. Dies zeigt sich auch an den vielen engen Sätzen in den Spielen, die sie verloren hat. Ihr Highlight des Tages war ihr erstes Match in der Rückrunde gegen die bis dahin ungeschlagene Ewa Astapczyk (ebenfalls Hamburg), welches sie klar für sich entschied (12:0, 12:8). Ebenfalls eine Steigerung erreichte sie in der Rückrunde gegen die Braunschweigerin Erika Nolle. Während sie in der Hinrunde gegen diese noch in zwei knappen Sätzen verloren hat, zwang sie ihre Kontrahentin nun immerhin in den Entscheidungssatz. Obwohl es alles in allem dann doch der vierte Platz wurde, hat sie, wie viele andere auch, wertvolle Turnierpraxis gewonnen.

Erika Nolle (Braunschweig) spielt nun schon sehr lange Showdown und sicherte sich mit zwei Siegen gegen Löffler den dritten Platz. Angesichts ihren direkten starken Konterschlägen und teilweise sehr gefährlichen Services (eine ihre Gegnerinnen bekam in einem Satz gleich zwei von denen an ihren Torkäfig gedonnert) mussten ihre Mitstreiterinnen oftmals sehr mit ihren Nerven kämpfen.

Nach der Hinrunde schien es zunächst so, als ob sich die Hansestädterin Ewa Astapczyk als Favoritin herauskristallisieren würde. Doch nachdem die Bremer Newcomerin Wibke Römmling, die in der Hinrunde zwei Siege eingefahren hat und auch in der Rückrunde Löffler und Nolle besiegte, Astapczyk hingegen einen Tabellenpunkt ihrer Vereinskameradin Löffler überlassen musste, waren sie und Römmling punktgleich. Ihre Begegnung stand noch aus und war zugleich das letzte Spiel des Turniers, welches somit die Entscheidung bringen sollte, welche der beiden den Startplatz in der B-Division erhält. Ewa Astapczyk, die bereits einiges an Turniererfahrung aufweist, stellte sich mit ihren kraftvollen Schlägen einer Wibke Römmling, die noch neu dabei, aber an der Platte die Ruhe in Person ist und an diesem Tag wiederholt platzierte Schläge anbringen konnte. Es kam also richtige Finalstimmung auf und das Spiel dauerte auch sehr lange. Schlussendlich setzte sich Wibke Römmling durch (12:6, 12:9) und startet in der nächsten Saison in der B-Division!

Im Rahmen der Siegerehrung dankte der Turnierleiter Nils Hildebrandt den Schiedsrichtern Michael Schanz, Christian Siegemeyer und Lennart Vulprecht sowie Telse Heitmann, die mit belegten Brötchen und selbst gebackenen Kuchen für das leibliche Wohl aller Anwesenden gesorgt hat.

Platzierungen der Damen:
1. Wibke Römmling (BSV Bremen 1860)
2. Ewa Astapczyk (BSVH Hamburg)
3. Erika Nolle (BSA Braunschweig)
4. Katja Löffler (BSVH Hamburg)

Platzierungen der Herren:
1. Mario Rosenbaum (BSVH Hamburg)
2. Michael Löffler (BSVH Hamburg)
3. Basili Hiristodulidis (BSVH Hamburg)
4. Humberto Caba (BSVH Hamburg)
5. Christian Bieniasch (BSA Braunschweig)
6. Dirk Busse (BSA Braunschweig)