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Division A Herren 2022/23

Die Rosenfeldt-Festspiele gingen weiter

geschrieben von Birgit Riester

Thade Rosenfeldt aus Marburg wird zum fünften Mal in Folge Deutscher Meister im Showdown, Patrick Walterscheidt steht zum ersten Mal im Finale und Mohammed Alharari erreicht wie im letzten Jahr den dritten Platz.

Die A-Division der Herren im Showdown wurde am Wochenende 29./30. April 2023 in Kassel seit Einführung des Liga-Systems im Jahr 2019 zum ersten Mal ohne Modifikationen durchgespielt. Die nach Abmeldung eines Hamburgers verbliebenen 15 Spieler traten zunächst Jeder gegen Jeden an.  Die besten Acht qualifizierten sich für die KO-Runde mit Viertelfinale, Halbfinale und Finale. 

Nachdem bei den ersten Spieltagen der Herren in Bremen und Marburg bereits die Hälfte der Ergebnisse in der Runde „Jeder gegen Jeden“ erzielt wurden, fand am Wochenende der finale Spieltag der A-Division der Herren in Kassel statt. Diesmal kam im bewährten Spielort beim Verein zur Förderung der Autonomie Behinderter ein internationales Flair auf, da die deutschen Schiedsrichter Jonas Riester und Lennert Vulprecht durch Alwin Kempen aus den Niederlanden und Konrad Schlatter aus der Schweiz ergänzt wurden. Das Team um Head-Referee Riester, bestand somit ausnahmslos aus sehr erfahrenen Profis, was bei den schnellen und zum Teil sehr knappen Spielen gerade im Hinblick auf die gepfiffenen Fehlerpunkte entscheidend sein kann.

Deniz Kürtoglu, der für den Ausrichter BSG Kassel 1951 e.V. die 15 Spieler aus neun Standorten und ihre Begleitpersonen begrüßte wies auch im Namen des Einzelliga-Orga-Teams darauf hin, dass jeder Standort sich dringend um Personen kümmern müsse, die als Schiedsrichter fungieren können, damit auch innerhalb Deutschlands eine ausreichende Anzahl für den Liga-Betrieb zur Verfügung steht. Wer Lust hat, sich die Sportart einmal anzusehen und sich in die spannende Tätigkeit der Frau bzw. des Mannes an der Pfeife einzuarbeiten, meldet sich gerne am besten beim Showdown-Standort in seiner Nähe, dessen Kontaktadresse auf www.showdown-germany.de gelistet ist.

Jeder Spieler hatte an diesem Wochenende zunächst noch sieben Gruppenspiele zu absolvieren, bevor die besten Acht sich zunächst im Viertelfinale gegenüber standen und dann in Halbfinale und Finale den deutschen Meister 2023 ermittelten. .

Thade Rosenfeldt wurde, nachdem er bereits beim ersten Spieltag in Marburg ohne Satzverlust und mit höchstens 10 Gegenpunkten pro Spiel die Platte verließ auch in Kassel wieder seiner Favoritenrolle als vierfacher deutscher Meister in Folge gerecht. Bei seinem Durchmarsch durch die Vorrunde ohne Niederlage konnte ihm lediglich Mohammed Taher Alharari aus Bremen knapp mit 11:9 einen Satz abnehmen. Mit einem Torverhältnis von 325:95 trat er im Viertelfinale gegen den Achtplatzierten Robert Glojnaric aus Düsseldorf an. Glojnaric erreichte in der Vorrunde wie Benjamin Samoray aus Berlin ein ausgeglichenes Spielverhältnis von 7:7. Da er jedoch Samoray in drei Sätzen geschlagen hatte, zog er aufgrund des direkten Vergleichs in das Viertelfinale ein.

Rosenfeldt gewann dieses mühelos in drei Gewinnsätzen und gab an Glojnaric nur 8 Punkte ab.

Manfred Scharpenberg aus Frankfurt belegte mit zwölf Siegen und lediglich zwei Niederlagen gegen Rosenfeldt und Patrick Walterscheidt aus Erlensee Platz 2 der ersten Runde. Er traf im Viertelfinale auf seinen Vereinskollegen Martin Osewald, der mit acht Siegen den Einzug in die Finalrunde schaffte. Hier ging Osewald zunächst mit einem deutlichen Satzgewinn in Führung, Scharpenberg fand aber dann besser ins Spiel, holte die folgenden drei Sätze und zog damit ins Halbfinale ein.

Walterscheidt erreichte mit 11 Siegen als Dritter das Viertelfinale und musste sich erneut Stefan Collet aus Kassel stellen gegen den er im März beim Spieltag in Marburg noch mit 1:2 in Sätzen verloren hatte. Diesmal ließ Walterscheidt jedoch nichts anbrennen und verwies Collet in drei Gewinnsätzen auf den sechsten Platz. Im Halbfinale erwartete ihn Scharpenberg an der Platte.

Der Bremer Mohammed Taher Alharari, ebenfalls 11 Siege in der Vorrunde, aufgrund des direkten Vergleichs durch die Niederlage gegen Walterscheidt jedoch auf Platz vier in den Gruppenspielen bekam es im Viertelfinale mit Deniz Kürtoglu aus Kassel zu tun. Dieser qualifizierte sich als Fünfter für die Finalspiele vor Collet und Osewald, welche wie er acht Spiele gewonnen hatten. Da er Collet und Osewald jedoch bereits beim Spieltag in Marburg geschlagen hatte, rangierte er vor Collet (Platz 6) und Osewald (Platz 7). Im Viertelfinale schaffte es Kürtoglu zwar in jedem Satz etwas besser die Abwehr von Alharari zu durchbrechen, zu einem Satzgewinn reichte es jedoch nicht ganz. Mit 11:5; 11:7 und 11:9 zog der Bremer ins Halbfinale gegen Rosenfeldt ein.

Plätze 9 bis 15

Benjamin Samoray verpasste als neunter nur knapp die Finalrunde. Am ersten Spieltag der Saison in Bremen erreichte er bereits vier Siege und schlug auch am Wochenende die vor ihm stehenden Hessen Walterscheidt, Kürtoglu und Collet. Durch die Niederlage gegen Glojnaric verbaute er sich jedoch das Weiterkommen.

Mit dem zehnten Platz schloss Christoph Niehaus aus Marburg die A-Division ab. Nachdem er am ersten Spieltag nur einen Punkt für sich verbuchen konnte, holte er sich in Kassel einen Sieg nach dem anderen. Die Niederlage gegen den Bremer Thomas Lehrmann bremste dann aber plötzlich die Aufholjagd.

Alfons Vollmer aus Paderborn ging bereits mit fünf Siegen in das Wochenende hinein, sodass ein Einzug in die Finalrunde sehr wahrscheinlich war. In den Spielen gegen die wesentlich stärker besetzte Gruppe der hessischen Spieler und Glojnaric aus Düsseldorf, konnte er aber nur noch Kürtoglu besiegen und landete am Ende etwas enttäuscht auf dem 11. Platz.

Mit jeweils zwei Siegen reisten Antonius Reicksmann und Thomas Lehrmann aus Bremen an. Da Lehrmann am ersten Spieltag gegen Reicksmann verloren hatte, stand er lange auf Abstiegsplatz 13. Den Klassenerhalt schaffte er jedoch aus eigenen Kräften durch den Sieg gegen Niehaus und rettete sich auf Platz 12.

Da Reicksmann und Stefan Lammertz aus Viersen an diesem Wochenende keine weiteren Spiele mehr gewannen und Dennis Westphal aus Berlin nicht teilnehmen konnte, verpassten diese drei Spieler den Klassenerhalt. Wir wünschen Ihnen in der nächsten Saison viel Erfolg in der B-Division.

Nach den Achtelfinales werden nach dem Spielsystem durch Halbfinale, Spiel um Platz 3 und Finale die ersten vier Plätze weiter ausgespielt. Die Verlierer der Viertelfinale spielen nicht mehr die Plätze fünf bis acht aus, sondern werden je nach Platz in der Vorrunde sortiert.

Rosenfeldt dominierte ebenfalls das Halbfinale gegen Alharari und entschied die drei Gewinnsätze mit 12:5; 11:3 und 12:4 deutlich für sich.

Das zweite Halbfinale gestaltete sich ausgeglichener. Den ersten Satz gewann Walterscheidt knapp mit 13:11. Der zweite Satz ging mit 12:2 deutlich an Scharpenberg. Nachdem Walterscheidt den dritten Satz noch knapp mit 11:8 für sich entschied, holte er sich den vierten Satz deutlich mit 11:1 und zog erstmals ins Finale ein.

Das Spiel um Platz 3 gewann Alharari mit 3:1 Sätzen. Es kam zu langen Satzwechseln, zwei gebrochenen Schlägern, vielen Verteidigungsfehlern und Körpertreffern und wenigen Toren und ging über eine Stunde (5:11; 12:5; 15:13; 11:6)

Im Finale zeigten Rosenfeldt und Walterscheidt ihr Können durch präzise Schläge, die zu unhaltbaren Toren führten, taktische Spielzüge und krachende Aufschlag-Asse. Nachdem Rosenfeldt den ersten Satz mit 12:7 beendete, ging Walterscheidt im zweiten Satz mit 7:0 in Führung. Rosenfeldt nahm ein Timeout und erkämpfte sich mit 12:10 doch noch den zweiten Satz knapp. Im dritten Satz schoss Walterscheidt jedoch mehrere für Rosenfeldt unhaltbare Asse und ließ sich den Satz mit 12:5 nicht mehr nehmen. Im vierten Satz konnte Rosenfeldt jedoch seine Klasse wieder ausspielen und mit 11:7 das Turnier und damit zum fünften Mal die Deutsche Meisterschaft der Herren gewinnen.

Deniz Kürtoglu bedankte sich als Ausrichter und Mitglied des Einzelliga-Orga-Teams bei den Helfern, die für die Verpflegung gesorgt hatten. Auch Andreas Schmitz für die Spielplanerstellung und Alfons Vollmer für die ermöglichte Verwendung der Internet-Seite www.showdown-turnier.de gebührt großer Dank.

Die Turnierleiterin Birgit Riester dankte den weit angereisten Schiedsrichtern aus der Schweiz, den Niederlanden und Berlin und ihrem Sohn Jonas für die hervorragende Schiedsrichterleistung.

Sie gratulierte den ersten drei Herren zu ihren Plätzen und übergab die verdienten Pokale.

Der Zeitplan wurde gut eingehalten, sodass die Spieler pünktlich abreisen oder auch den folgenden Feiertag noch in Kassel verbringen konnten.

Alle Ergebnisse können unter www.showdown-turnier.de nachgelesen werden.

  1. Thade Rosenfeldt (Marburg)
  2. Patrick Walterscheidt (Erlensee)
  3. Mohammed Taher Alharari (Bremen)
  4. Manfred Scharpenberg (Frankfurt)
  5. Deniz Kürtoglu (Kassel)
  6. Stefan Collet (Kassel)
  7. Martin Osewald (Frankfurt)
  8. Robert Glojnaric (Düsseldorf)
  9. Benjamin Samoray (Berlin)
  10. Christoph Niehaus (Marburg)
  11. Alfons Vollmer (Paderborn)
  12. Thomas Lehrmann (Bremen)
  13. Antonius Reicksmann (Bremen)
  14. Stefan Lammertz (Viersen)
  15. Dennis Westphal (Berlin)