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Finale der 1. Liga:

TSG Marburg neuer Deutscher Mannschaftsmeister!

geschrieben von Christian Siegemeyer

Am 14./15.09.2019 wurde in Berlin der „Showdown im Showdown“ der 1. Bundesliga ausgetragen. Die drei Treppchenplatzierten der Vorsaison konnten allesamt noch den Titel holen und die beiden Aufsteiger-Teams des Vorjahres (SG KEMF und Hamburg) sowie die Spielgemeinschaft Moers/Paderborn sollten noch um den Verbleib in der ersten Liga kämpfen. Aber auch Berlin brauchte noch einen Tabellenpunkt, um sicher in der ersten Liga zu bleiben.

Logo 1. Showdown-Bundesliga

Im Auftakt des finalen Spieltages trafen der BBSV Berlin und der BSVH Hamburg aufeinander. Thomas Giese und Antje Samoray (beide Berlin) zeigten in den ersten beiden Einzelspielen mit deutlichen Siegen in jeweils zwei Sätzen gegen Ivonne Wächter bzw. Basili Hiristodulidis, dass sie den, den Klassenerhalt sichernden Tabellenpunkt, direkt haben wollten. Im nachfolgenden Triple setzten die Berliner ihren Ansturm fort und brachten sich mit 22:8 in eine haushohe Führung, wobei sich hier vor allem Denise Evers durch sehr gutes Spiel hervorgetan hat. Doch dies wollten die Hansestädter wohl nicht auf sich sitzen lassen. Sie gaben noch einmal alles und drehten das Triple zu einem Sieg mit 31:27. Im dritten Einzel setzte der Berliner Dennis Westphal seine bisherige hervorragende Leistung in der Bundesliga fort und dominierte gegen den Hamburger Nils Hildebrandt den ersten Satz mit 11:2. Im zweiten Satz drehte Hildebrandt jedoch auf und brachte Westphal mit 5:8 in Rückstand. Nach dessen Time Out verwandelte Hildebrandt noch dazu direkt einen Aufschlag, so dass Westphal nun beim 5:10 mit dem Rücken zur Wand stand. Doch Westphal ließ sich nicht beirren und drehte diesen Satz zu einem 12:10, so dass Berlin dieses Match bereits gewonnen hatte. Denise Evers besiegte noch im Freispiel den Hamburger Humberto Caba souverän in zwei Sätzen. Somit hatte Berlin die vollen drei Tabellenpunkte in der Tasche.

Im Hinblick auf den Meistertitel war das Match der TSG Marburg gegen die BSG Kassel eine Schlüsselbegegnung, da beide Teams zu Beginn des Spieltages an der Tabellenspitze punktgleich waren. Im ersten Einzel setzte sich Stefan Collet (Kassel) klar gegen Christoph Niehaus (Marburg) durch. Thade Rosenfeldt erspielte gegen die Kasselerin Bettina Steffan den Ausgleich für Marburg. Auch wenn das Ergebnis dieses Spiels mit 11:6 und 11:2 sehr deutlich aussieht, hat sich Steffan gerade in der Verteidigung sehr gut zur Wehr gesetzt. Im Triple geriet Marburg zunächst weit in Rückstand, kämpfte sich jedoch wieder heran. Die Spannung stieg ins unermessliche, als Christoph Niehaus bei einer Führung Marburgs mit 30:28 einwechselte. Niehaus behielt einen klaren Kopf und schoss schließlich das Siegtor. Das dritte Einzel war schönstes Showdown auf Augenhöhe zwischen Deniz Kürtoglu (Kassel) und Annika Hein (Marburg). Hein erspielte sich den ersten Satz mit einem souveränen 12:5. Kürtoglu konnte dann im zweiten Satz gerade noch mit 11:9 ausgleichen, behielt aber im dritten Durchgang dann mit 12:6 klar die Oberhand. Das Match der beiden Titelkandidaten Marburg und Kassel war mit zwei Siegen auf beiden Seiten wieder offen, so dass das abschließende Freispiel die Entscheidung über den Matchsieg bringen musste. Hier ließ Thade Rosenfeldt mit zwei eindeutigen Satzsiegen gegen den Kasseler Stefan Collet nichts anbrennen und holte den Sieg für die TSG Marburg.

Das Aufeinandertreffen der Spielgemeinschaften Moers/Paderborn und KEMF begann mit einem rasanten, druckvollen Einzel zwischen Alfons Vollmer (MoPa) und Christian Siegemeyer (KEMF). Im ersten Satz setzte sich Siegemeyer zunächst ab, geriet dann aber ins straucheln und wurde von Vollmer erstklassig überholt, welcher sich diesen Durchgang mit 11:8 sicherte. Im zweiten Satz fing sich Siegemeyer wieder und siegte in den beiden folgenden Sätzen mit 11:6 und 12:6. Thomas Weber (KEMF) und Brigitte Otto-Lange (MoPa) spielten danach ein ruhiges Einzel, bei dem beide versuchten, den anderen mit platzierten Schleichbällen auszuspielen. Weber schlug sich wacker, doch Otto-Lange triumphierte mit ihrer technischen Finesse und ihrer langjährigen Spielerfahrung in zwei klaren Sätzen. Im Triple ging dann plötzlich alles sehr schnell. Kaum hatte das Spiel begonnen, überrannte KEMF das Trio von MoPa mit acht schnellen Toren. Nach dem Seitenwechsel wurden die Ballwechsel zwar ein wenig länger, doch KEMF blieb mit 31:6 durchgängig ungefährdet. Das dritte Einzel war wiederum eine engere Angelegenheit. Tanja Janatzek (MoPa) spielte hervorragend treffsicher und druckvoll gegen Anja Dehoff (KEMF) und gewann den ersten Satz mit 12:6. Im zweiten Satz drehte Dehoff nochmal auf, so dass dieser bis zum Schluss offen blieb. Beim Stand von 10:10 gelang Janatzek das entscheidende Siegtor, so dass auch hier wieder das Freispiel über den Matchsieg entscheiden musste. Für MoPa trat erneut Alfons Vollmer an, dieses Mal jedoch gegen den KEMFer Patrick Walterscheidt. Das erste Tor dieses Spiels schoss Vollmer, doch von da an ließ ihm Walterscheidt keine Chance mehr und ließ gegen den Paderborner nur noch einen weiteren Gegenpunkt zu. In einem wahnsinnigen Tempo besiegte Walterscheidt seinen Kontrahenten und sicherte KEMF den Matchsieg.

Den Einstand der Begegnung zwischen dem SV Blau-Gelb Frankfurt und der TSG Marburg gaben Martin Osewald und Thade Rosenfeldt. Letzterer wurde seiner Favoritenrolle in zwei Sätzen gefahrlos gerecht und brachte Marburg in Führung. Ein gerade im ersten Satz enges Spiel lieferten sich im Anschluss Annika Hein (Marburg) und Eli Osewald (Frankfurt). Hein brachte den ersten Durchgang mit 12:9 gerade noch nach Hause. Der zweite Satz endete mit 12:6 schon deutlicher zugunsten der Marburgerin, war aber durchaus von starken Ballwechseln auf Augenhöhe gezeichnet. Somit führte die TSG mit 2:0 gewonnenen Spielen. Im nachfolgenden Triple trumpfte das Blau-Gelbe Trio mit derart treffsicherem Spiel auf, dass sie mit einem deutlichen Sieg (31:15) ihren Matchrückstand auf 1:2 verkürzten. Im dritten Einzel sah es nach dem ersten Satz schon so aus, als sollte dem Deutschen Vizemeister Manfred Scharpenberg gegen den Marburger Christoph Niehaus beim 12:4 nichts anbrennen. Doch dann bewies Niehaus taktische Stärke, die ihm ein 12:8 im zweiten Durchgang einbrachte. Den Entscheidungssatz und damit das Spiel gewann dann wiederum Scharpenberg souverän mit 11:2, so dass es in diesem Match wieder ausgeglichen stand. Für das Freispiel blieb dann Manfred Scharpenberg an der Platte und duellierte sich nun mit dem Deutschen Meister Thade Rosenfeldt. Scharpenberg brachte diesen mittels sehr gut geschossener Tore in Bedrängnis, doch Rosenfeldt verbuchte das Spiel und damit auch den Matchsieg mit 11:7 und 12:7 auf dem Marburger Konto.

Durch die Matchsiege der Teams KEMF und Frankfurt waren am Samstagabend bereits die beiden wichtigsten Vorentscheidungen gefallen: Die SG MoPa und der BSVH Hamburg kamen um den Abstieg nicht mehr herum und die TSG Marburg konnte bereits mit dem Feiern beginnen, da sie den Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters sicher hatten. Herzlichen Glückwunsch!

Die Spielgemeinschaft Moers/Paderborn und der BSVH Hamburg spielten in ihrer Begegnung die Plätze sechs und sieben aus. Das erste Einzel bestritten der Hamburger Nils Hildebrandt und Tanja Janatzek (MoPa). Janatzek kam im ersten Satz nicht so recht in das Spiel rein, so dass Hildebrandt den ersten Durchgang mit 12:3 für sich entschied. Doch dann bewies die frisch gebackene A-Divisionistin ihre Klasse und holte sich die folgenden beiden Sätze mit 12:4 und 11:5. Im zweiten Spiel zeigte Ivonne Wächter (Hamburg), dass auch sie völlig verdient in der A-Division spielt. Im ersten Satz besiegte sie ihre Gegnerin Brigitte Otto-Lange (MoPa) noch sehr knapp mit 12:10, dominierte das Geschehen im zweiten Satz dann aber deutlich mit 12:2, so dass nun beide Teams mit je einem Sieg gleichauf waren. Das Team der SG MoPa legte im Triple einen guten Start hin und erspielte sich einen gewissen Vorsprung, den sie gegen die Hansestädter erfolgreich verteidigten konnten. Somit ging MoPa mit einem weiteren Sieg (32:23) wieder in Matchführung. Im dritten Einzel besiegelte dann Alfons Vollmer vorzeitig den Matchsieg der Spielgemeinschaft gegen Hamburg mit einem haushohen Sieg gegen Humberto Caba. Dem Ergebnis des abschießenden Freispiels sieht man kaum an, wie wenig sich Tanja Janatzek (MoPa) und Basili Hiristodulidis (Hamburg) dort geschenkt haben. Es war ein druckvolles Spiel. Den ersten Satz sicherte sich Janatzek mit 11:1. Im zweiten Satz ließ Janatzeks Druck jedoch ein wenig nach, so dass Hiristodulidis dann zeigte, was für eine gute Abwehr und platzierte Angriffsbälle er zu bieten hat. Der Hamburger zwang seine Gegenspielerin mit 12:10 in den Entscheidungsdurchgang. Dort wiederum kam Janatzek mit voller Stärke zurück und schloss dieses Spiel mit 12:3 ab. Die SG MoPa hatte somit in ihrer letzten Begegnung noch einen Matchsieg eingefahren.

Im ersten Einzel der Begegnung KEMF gegen Berlin legte Sarah Pisek einen soliden Start hin, als sie dem Berliner Dennis Westphal den ersten Satz abnahm. Doch dieser drehte im zweiten Satz das Spiel und entschied es im dritten Durchgang für sich. Besonders schön anzusehen war die gute Technik auf beiden Seiten. Während Nicole Kampa von Anfang an eine saubere Leistung im zweiten Einzel zeigte, kam Eberhard Dietrich nicht so recht ins Spiel, so dass sich Kampa den ersten Durchgang mit 11:3 sicherte. Dies setzte sich im zweiten Satz zunächst fort, bis Dietrichs Coach beim Rückstand von 0:7 ein Time Out nahm. Danach war Dietrich wie ausgewechselt und schoss schnell drei kräftige Tore. Kampa konnte den zweiten Satz aber noch mit 11:6 gewinnen. Das Tripel war ein besonderes Highlight dieser Begegnung, bei dem sich KEMF mit 27:20 in Führung brachte. Doch dann glich Berlin vor allem dank hervorragender Spielleistung von Thomas Giese zum 27:27 aus. Nicole Kampa bewies aber einmal mehr ihre Nervenstärke und brachte das Spiel mit 31:27 ins Lager der Spielgemeinschaft. Im dritten Einzel lieferten sich der Berliner Thomas Giese und Patrick Walterscheidt (KEMF) ein hochklassiges Spiel mit starken, sauber platzierten Bällen bei gleichzeitig solider Abwehr auf beiden Seiten. Zu keinem Zeitpunkt konnte sich einer der beiden Sportler punktmäßig vom anderen absetzen, so dass es in beiden Sätzen in die Satzverlängerung ging. Walterscheidt entschied dieses Spiel mit 14:11 und 13:10 für sich, aber ein Ausgang in die andere Richtung wäre durchaus auch verdient gewesen. Einen ruhigen Abschluss dieses Matches bildeten Christian Siegemeyer (KEMF) und Denise Evers (Berlin). Bei guter Verteidigung beider Spieler gewann Siegemeyer das Freispiel in zwei haushohen Sätzen, so dass KEMF die vollen drei Tabellenpunkte erlangte.

Die Begegnung des SV Blau-Gelb Frankfurt gegen die BSG Kassel startete mit dem Einzel zwischen Manfred Scharpenberg und dem Kasseler Deniz Kürtoglu. Den ersten Satz entschied Scharpenberg noch deutlich für sich. Im zweiten Durchgang war Kürtoglu schließlich mit 7:2 in Führung, wobei dieser Zwischenstand nur durch Strafpunkte erreicht wurde. Nach einem Time Out von Scharpenberg drehte dieser den Satz und gewann das Spiel in zwei Sätzen. Die Frankfurterin Eli Osewald und Stefan Collet (Kassel) lieferten sich im anschließenden Einzel ein Gefecht über drei enge Sätze. Im dritten Satz stand es 8:8, als Collet dann die beiden entscheidenden Tore schoss. Nachdem im Triple Frankfurt anfangs noch in Führung lag, hat Kassel gegen Ende des Spiels überholt und mit 29:26 Frankfurt in Bedrängnis gebracht. Doch Frankfurt glich mit 30:30 wieder aus. Durch zwei Strafpunkte Kassels nahm das Spiel ein etwas unglückliches Ende. Das dritte Einzel zwischen Martin Osewald (Frankfurt) und Bettina Steffan (Kassel) war ein packendes Spiel über drei Sätze, bei dem besonders der dritte Satz sehr lange gedauert hat. Osewald gewann das Spiel schließlich mit 11:6, 8:11 und 11:6. Den Abschluss dieser Begegnung bestritten der Kasseler Stefan Collet und Manfred Scharpenberg für Frankfurt. Der erste Satz verlief lange auf Augenhöhe, doch am Ende setzte sich Scharpenberg mit 11:7 ab. Im zweiten Durchgang lag Collet bereits mit 10:7 in Führung, die Scharpenberg zum 10:10 ausglich. Es ging in die Satzverlängerung, die Scharpenberg mit 14:12 für sich entschied. Frankfurt erzielte damit die vollen drei Punkte für die Tabelle.

Beeindruckend an diesem Spieltag war, dass alle Teams ihre Begegnungen, die am Sonntag ausgetragen wurden, mit vollem Ehrgeiz bestritten haben, obwohl sie teilweise keine Tabellenplätze mehr gutmachen konnten. Nachdem die Matches gespielt waren, folgte die feierliche Siegerehrung. Im Rahmen derer wurde allen Mitwirkenden gedankt, die diese Veranstaltung überhaupt erst ermöglicht haben. Unser aller Dank gilt hierbei den drei erfahrenen Schiedsrichtern Thomas Neue, Julian Rosenthal und Stefan Wimmer, die mit Souveränität die Spiele geleitet haben. Dem Standort Berlin und seinen Helfern danken wir für die Ausrichtung des Spieltages und der damit verbundenen Arbeit sowie dem leiblichen Wohl, um das sie sich gekümmert haben. Es war eine tolle Atmosphäre, die in uns allen Vorfreude auf die nächste Saison der Showdown-Bundesliga weckt!

Die Abschlusstabelle sowie alle Spielergebnisse der Saison findet Ihr unter:
http://www.showdown-germany.de/showdown-bundesliga/2019-1-liga/