Die Neulinge starten durch!
geschrieben von Christian Siegemeyer
Am 8. Februar 2025 war große Action im Maximilian-Maria-Kolbe-Haus in Viersen angesagt. Elf Sportler kamen mit ihren Coaches und Begleitpersonen zusammen, um die Division C der Herren im Westen zu bestreiten. Der Dortmunder Spieler Oleg Belousov wäre eigentlich als zwölfter Spieler an den Start gegangen, musste jedoch kurzfristig krankheitsbedingt absagen. Wiederum sehr erfreulich war, dass der Westen an diesem Tag drei Newcomer begrüßen durfte!
In dieser Saison war es leider nicht möglich, dieses Turnier auf drei Platten auszutragen, daher wurde ein abgespeckter Modus gewählt. Der ursprüngliche Modus bestand in der ersten Runde aus drei Vierer-Gruppen, deren Gleichplatzierten in der Finalrunde in vier Dreier-Gruppen aufeinandertreffen sollten. Durch Belousovs Ausfall, der dazu führte, dass die zweite Gruppe nur noch aus drei Spielern bestand, wurde der Modus der Finalrunde dahingehend angepasst, dass die beiden Viertplatzierten der anderen beiden Gruppen ein Hin- und ein Rückspiel um die Plätze zehn und elf zu bestreiten hatten. Die Matches um die Treppchen-Plätze wurden über drei Gewinnsätze ausgetragen.
Die Akteure dieses lebendigen Tages hätten buntgemischter kaum sein können. Der Viersener Rolf Herfs ist seit vielen Jahren beim Showdown dabei und hat in der Vergangenheit bereits am Maximilian-Maria-Kolbe-Cup teilgenommen. Nun ist er erstmalig in der Einzelliga in Erscheinung getreten. Seinem Vereinskameraden Philipp Wallenborn lieferte er zum Auftakt direkt ein Match auf Augenhöhe und gestaltete zudem den ersten Satz gegen Julian Kai hauch eng mit 9:11, musste sich allerdings in allen seinen Spielen geschlagen geben. Sein Highlight des Tages war die erste seiner zwei Begegnungen im Spiel um Platz zehn. Dort nahm er seinem Kontrahenten Tissen den zweiten Satz deutlich ab!
Stefan Tissen (Viersen) ist einer der Newcomer in der Division C. Er sollte bereits in der Vorsaison an den Start gehen, war dann allerdings kurzfristig an der Teilnahme verhindert. Auch Tissen besitzt bereits Vorerfahrung aus Freundschaftsturnieren. Obwohl Tissen in der ersten Runde keinen Sieg einfahren konnte, lieferte er sich enge Durchgänge gegen Alper Celik (Dortmund) und stand kurz davor, dem Moerser Eric Klumb den Tabellenpunkt abzunehmen (12:7, 10:12 und 6:11). In seinen beiden letzten Spielen war Tissen dann schließlich siegreich, so dass er noch den zehnten Platz erreichte. Hervorzuheben ist bei ihm aber auch sein Coaching, mit dem er die anderen Viersener unterstützte. Tissen hat sich als sehr einfühlsamer Coach erwiesen.
Stefan Menzel vom gastgebenden Standort gab im Vorjahr sein Debüt in der Einzelliga. In seiner Gruppe standen für ihn nur zwei Matches an, die er beide klar abgab, es seinen Gegnern aber bereits schwerer machte als beim letzten Turnier. Besonders hart erkämpft hat er sich seinen Sieg gegen seinen Vereinskameraden Philipp Wallenborn mit 12:10, 9:11 und 12:8. Sein erreichter neunter Platz bedeutet eine Steigerung um zwei Tabellenplätze im Vergleich zum Vorjahr.
Der Viersener Philipp Wallenborn war in der letzten Saison ebenfalls zum ersten Mal ins Rennen gegangen und begann sein Turnier direkt mit einem souveränen Sieg gegen Herfs, blieb aber chancenlos gegen Julien Franke (Dortmund) und den Moerser Julian Kai. In der zweiten Runde hatte er mit Celik hart zu kämpfen! In diesem Match bewies Wallenborn, dass er inzwischen eine gute Ballkontrolle und ein solides Spieltempo an den Tag legen kann! In der Satzverlängerung des dritten Durchgangs setzte er sich schlussendlich mit 10:12, 11:2 und 14:11 durch, was ihm immerhin den achten Platz einbrachte. Auch Wallenborn verzeichnete eine Verbesserung zur letzten Saison um zwei Plätze.
Zum Showdown-Nachwuchs der Region West zählt der am Turniertag 16-jährige Alper Celik, der nach gut fünfmonatigem Training seinen ersten Wettkampf bestritt! Bereits in seiner ersten Begegnung sah er sich Versuchen ausgesetzt, taktisch ausgespielt zu werden. Besonders beachtlich ist aber, dass er den entsprechenden Hinweis seines Vereinstrainers und Coaches (der als Autor dieses Berichts gerade erfolglos versucht, objektiv zu berichten) direkt umsetzen konnte. Somit konnte Celik seinen Einstieg mit einem Sieg (12:9, 12:7) feiern. In seiner anschließenden Begegnung gegen den „Alten Haudegen“ Eric Klumb (Moers) war er nur einen Torschuss davon entfernt, einen weiteren Zwei-Satz-Sieg einzufahren. Doch Klumb gelang der Lucky Punch und brachte seine große Erfahrung an die Platte, so dass Celik im dritten Durchgang chancenlos blieb. Gegen Klumbs Vereinskameraden Mustapha Egin hatte Celik ebenfalls keine Chance. Die zweite Runde läutete der Teenager dann aber mit einem souveränen Sieg in zwei Sätzen gegen Menzel ein und unterlag Wallenborn im der Satzverlängerung des Entscheidungsdurchgangs. Da sich Wallenborn, Menzel und Celik im Kreis geschlagen haben, begann Alper Celik seine Showdown-Laufbahn mit einem hervorragenden siebten Platz.
Der Moerser Eric Klumb hatte an diesem Samstag am meisten zu kämpfen. Von seinen fünf Spielen musste er viermal in den dritten Satz. In seinen Begegnungen gegen Celik und Tissen war er in beiden zweiten Sätzen einen Torschuss von einer Niederlage entfernt, setzte sich aber jeweils durch und war im entscheidenden Durchgang klar siegreich. Auffällig war in seinem Spiel gegen Celik, dass er sein Können in den ersten beiden Sätzen nicht richtig abgerufen bekam, danach aber seine Waffen auspacken konnte und saubere kraftvolle Lückenbälle spielte. In der zweiten Runde musste er sich in beiden Matches geschlagen geben, so dass er seinen sechsten Platz aus dem Vorjahr verteidigte.
Mit Julian Kai (Moers) startete ein weiterer Teenager ins Rennen um gute Platzierungen. Der 17-jährige bringt schon einiges an Turniererfahrung mit. Charakteristisch für sein Spiel ist sein enormes Tempo, welches ihn zu seinem sehr gefährlichen Gegner macht, wenn man damit nicht umzugehen weiß. Gegen den Dortmunder Julien Franke hatte er das deutliche Nachsehen, bezwang aber seine anderen beiden Kontrahenten Herfs und Wallenborn deutlich, wobei er gegen Wallenborn pro Satz nur zwei Gegenpunkte zuließ. Eric Klumb zwang ihn zwar in den dritten Durchgang, aber Kai behielt die Oberhand mit 12:1, 11:2 und 12:4, was ihm insgesamt den fünften Platz einbrachte. In seinem Fall bedeutet dies eine Steigerung um vier Plätze von der Vorjahrestabelle.
Die beeindruckendste Newcomer-Leistung hat der Moerser Mario Mandel erbracht, der erst seit einem halben Jahr an der Platte aktiv ist. Gegen den erfahrenen Viersener Nils Hildebrandt war für ihn kein Durchkommen, dafür bezwang Mandel den Viersener Menzel klar mit 11:7 und 11:6. Durch den Ausfall von Belousov ist Mandel vermeintlich „billig“ Gruppenzweiter geworden, doch mit seinen Siegen über seine beiden Teamkollegen Eric Klumb (11:6, 11:9) und Julian Kai (11:3, 11:8) hat Mandel eindeutig bewiesen, dass er hochverdient in die Riege der Zweitplatzierten eingezogen war, die er dann souverän dominierte und sich über einen überragenden vierten Platz freuen durfte. Dies passt auch sehr gut zu seinen Showdown-Fertigkeiten. Seine Technik in Angriff und Verteidigung ist schon grundsolide. Ihm fehlt es lediglich an Erfahrung und Routine, aber angesichts der kurzen Zeit, die Mario Mandel erst dabei ist, dürfen wir von ihm noch einiges an Entwicklung erwarten!
Mustapha Egin (Moers) hat in der letzten Saison sein Debüt mit Platz fünf gegeben und seitdem sein Spiel stetig weiterentwickelt. Sein Start in den Turniertag verlief zunächst holprig, er konnte seine Leistung nicht voll abrufen. Allerdings war er trotzdem in seinen ersten beiden Begegnungen gegen Klumb und Tissen siegreich, und in seinem dritten Match gegen Celik hatte er seine volle Power wieder, so dass er dem Dortmunder eine krachende Niederlage bescherte und sich den Einzug aufs Treppchen sicherte. In seiner Finalrunde nahm er seinen Kontrahenten Hildebrandt und Franke jeweils einen Satz ab, musste sich aber jeweils nach dem vierten Satz geschlagen geben. Mustapha Egin hat ein großartiges Turnier gespielt und sich mit dem erreichten dritten Platz um zwei Tabellenplätze gesteigert.
Der Vorjahres-Dritte Julien Franke (Dortmund) wurde im Vorfeld von fast allen als Favorit für den Aufstieg gesehen, da der Paderborner Spieler Murat Altunok, mehrmals Zweiter in der C-Division West, in dieser Saison terminlich an der Teilnahme verhindert war. Und in der Tat wurde Franke seiner Favoriten-Rolle zunächst mehr als gerecht: Er ließ in den jeweils zwei Sätzen gegen Kai und Wallenborn nichts anbrennen und bezwang Herfs sogar ohne einen einzigen Gegenpunkt. Technisch sauber und treffsicher zog er in die Runde der Top Drei ein und stieß dort gegen Egin auf seinen ersten nennenswerten Widerstand. Nachdem er den ersten Durchgang noch souverän nach Hause brachte, erzielte Egin danach in der Satzverlängerung den Ausgleich. Franke behielt in den beiden nachfolgenden Sätzen die Nase vorn, allerdings nur knapp. Nachdem dieses Spiel mit 11:5, 11:13, 11:9 und 12:8 auf Frankes Konto ging, stand das letzte Match gegen Nils Hildebrandt an. Hier konnte sich Franke allerdings nicht durchsetzen, so dass er auf dem zweiten Platz landete, was ebenfalls eine Steigerung zum Vorjahr darstellt.
Der Viersener Nils Hildebrandt ist seit einigen Jahren aktiver Spieler, der dementsprechend erfahren ist und auch taktisches Verständnis mitbringt. In der ersten Runde hatte er nur zwei Spiele zu bestreiten, in denen er allerdings pro Satz niemals mehr als sechs Gegenpunkte kassierte. Somit war er dank seiner Fähigkeiten an der Platte noch relativ leger in die Top-Runde hochspaziert, und begann sein Triell gegen Mustapha Egin mit zwei klaren Satzsiegen. Den dritten Durchgang sicherte sich Egin knapp, aber dann nahm Hildebrandt wieder das Heft in die Hand und machte schlussendlich im vierten Satz den Abschluss (12:5, 11:6, 8:11, 12:6). Der krönende Abschluss war das „Finale“ gegen Julien Franke. Dies war das letzte Spiel des Turniers und es stand bereits fest, dass der Sieger aufsteigen würde. Den ersten Satz hat Franke noch souverän für sich entschieden und ging im zweiten Durchgang hoch in Führung. Doch Hildebrandt hat sich von der 7:11-Niederlage im ersten Satz sowie dem aktuellen Rückstand nicht aus der Ruhe bringen lassen und verkürzte sukzessive, bis er gleichauf war. Hierbei erwies sich Hildebrandts starke Abwehr als entscheidender Faktor, durch den er mit 12:10 den Satzausgleich erzielte. Beide Kontrahenten zeigten im dritten Durchgang eine Leistungssteigerung: Franke Treffsicherheit war sehr gut, während Hildebrandt sich in seiner Abwehr mehr und mehr auf Franke eingestellt hat. Hildebrandt gelang es somit, einen Rückstand von 1:7 zu drehen und in der Satzverlängerung mit 14:11 nun in Führung zu gehen. Den vierten Satz gewann er dann schließlich souverän mit 11:7 und freute sich sehr über seinen Aufstieg! Nils Hildebrandt hat in der ersten Einzelliga-Saison bereits in der Division B gespielt und dort regulär die Klasse gehalten, dann aber länger sein Turnierspiel pausiert. In der letzten Saison ist Hildebrandt erfreulicherweise wieder in die Einzelliga eingestiegen. Mit seinen harten Konterbällen und seiner betonhaften Abwehr wird er eine Bereicherung für die Division B sein!
Alle Anwesenden bedankten sich bei den Schiedsrichtern Meike Harmsen, Markus Mans, Viktoria Reul-Kallenberg und Valeria Rapp, die zudem noch als Turnierleiterin fungierte. Ein großer Dank geht zudem an den Standort Viersen, der dieses schöne Turnier ausgerichtet hat, sowie an Regina Hildebrandt und weiteren helfenden Händen für die Versorgung aller anwesenden Personen mit belegten Brötchen, Kuchen und Getränken!
Es folgen die Platzierungen der Spieler:
1. Nils Hildebrandt (Viersen, aufgestiegen in Division B)
2. Julien Franke (Dortmund)
3. Mustapha Egin (Moers)
4. Mario Mandel (Moers)
5. Julian Kai (Moers)
6. Eric Klumb (Moers)
7. Alper Celik (Dortmund)
8. Philipp Wallenborn (Viersen)
9. Stefan Menzel (Viersen)
10. Stefan Tissen (Viersen)
11. Rolf Herfs (Viersen)
