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Pisa Open 2019 – Bericht und Audios

Pisa 2019: Vier deutsche Viertelfinalisten und weitere Erfolge

geschrieben von Kevin Barth

Vom 8. bis 12. Mai versammelten sich in Tirrenia 98 Spielerinnen und Spieler zu den dritten Pisa Open. Am größten Weltranglistenturnier des Jahres nahmen auch acht Damen und elf Herren aus Deutschland teil. Gespielt wurde auf acht tschechischen Platten, 14 Schiedsrichter pfiffen insgesamt rund 500 Spiele. Am Ende landeten gleich vier Deutsche unter den ersten acht und auch weitere positive Geschichten wurden geschrieben.

Eröffnung Pisa Open 2019

Steffan überrascht sich weiter selbst, Samoray setzt Ausrufezeichen

Die insgesamt 34 Damen wurden in zwei Fünfer- und sechs Vierergruppen aufgeteilt. Die besten zwei jeder Gruppe erreichten die Runde der besten 16. Die dritten spielten in einer weiteren Gruppenphase um die Plätze 17 bis 24 und die viert- und fünftplatzierten kämpften um die Ränge 25 bis 34. Beste deutsche Akteurin war wie auch schon in Finnland und Tschechien Bettina Steffan, die dieses Mal sechste wurde und sich im Vergleich zum Vorjahr um sieben Positionen verbesserte. Die DM-Dritte startete mit drei Siegen in das Turnier und ließ auch Vereinskollegin Birgit Riester in drei Sätzen hinter sich. In der Zwischenrunde bezwang sie Landsfrau Annika Hein und Monika Szwalek aus Polen. Gegen Jaana Pesari, Nummer Zwei der Welt, gab es eine Niederlage, wobei der zweite Satz ein durchaus enger war. Als zweite ihrer Vierergruppe stand die Hessin somit im Viertelfinale und traf dort auf Elzbieta Mielczarek, die Nummer Drei der Weltrangliste. Die Favoritin gewann den ersten Satz mit 12:8, doch dann konnte Steffan den zweiten Durchgang klar mit 11:4 holen und es war alles wieder offen. Anschließend setzte sich aber die Klasse von Mielczarek doch noch durch (12:5, 11:5).

In der folgenden Platzierungsrunde gab es zum zweiten Mal im Turnierverlauf das ewig junge Duell mit Birgit Riester. Auch dieses Mal hatte Steffan die Nase vorne (12:4, 12:6). Im Spiel um Platz Fünf lag die Kasslerin gegen Graziana Mauro aus Italien im ersten Satz aussichtsreich mit 9:7 in Front. Nun unterlief ihr jedoch ein ärgerliches Eigentor und Mauro kam doch noch einmal zurück (13:11). Durchgang Zwei war vom Ergebnis her eine klare Angelegenheit für die Italienerin (12:1), aber eigentlich hielt Steffan gut mit. So war sie auch letztendlich mit ihrer Platzierung sehr zufrieden. „Ich habe mehr erreicht, als ich mir je ausgemalt habe. Das ganze Jahr ist überhaupt für mich bislang gut gelaufen. Ich habe auch wieder einiges mitgenommen fürs Training, woran ich noch arbeiten will und arbeiten muss.“

Antje Samoray hat nach über acht Monaten Pause ein starkes internationales Comeback hingelegt. Die fünffache deutsche Meisterin schaffte Rang Sieben. Nach zwei klaren Siegen zum Auftakt erhielt sie von der Spitzenspielerin Elvina Vidot einen kleinen Dämpfer in Form einer Zweisatzniederlage. Als zweite ihrer Gruppe stand die Berlinerin dennoch in der nächsten Runde. Dort war sie in all ihren drei Partien siegreich und zwang sogar Hanna Vilmi, die beste Spielerin der Welt, in drei Sätzen in die Knie. In einem beeindruckenden dritten Satz ließ Samoray beim 11:5 kein einziges Tor ihrer Gegnerin zu und wurde beim anschließenden Mittagessen mit viel Applaus der deutschen Delegation empfangen. Unter den letzten acht bekam sie es erneut mit Elvina Vidot zu tun und zog dieses Mal in vier Sätzen den Kürzeren. Im ersten Durchgang war Samoray sehr treffsicher und konzentriert und setzte mit einem 11:3 ein erstes Zeichen. Danach fand ihre französische Kontrahentin deutlich besser ins Match und konnte Gleichstand herstellen (11:3). Als nächstes übernahm Vidot mit 11:6 erstmals die Führung, hier sprangen Samoray viele Bälle in der Verteidigung von ihrem Schläger ins Aus. Diese Angreifbarkeit war im vierten Satz deutlich weniger vorhanden. Es gab viele offene Ballwechsel, aber in den entscheidenden Momenten war Vidot doch wieder zur Stelle und triumphierte letztendlich auch hier mit 11:9. Im ersten Platzierungsspiel war auch an Graziana Mauro kein vorbeikommen, auch wenn der zweite Satz durchaus in Samorays Richtung hätte gehen können (5:11, 9:12). Dafür gab es noch im deutschen Duell mit Birgit Riester einen versöhnlichen Abschluss (11:7, 11:7). Nach dem Turnierende stand sie noch in einem Audio-Interview Rede und Antwort:

Interview Antje Samoray

Die eben angesprochene Birgit Riester reite sich auf Platz Acht ein. In ihren ersten beiden Partien gab sie insgesamt nur drei Punkte ab, dann kam die Niederlage gegen Bettina Steffan nach 1:0 Satzführung. In Runde Zwei wurde sie zwar von Elzbieta Mielczarek und Anja S.V. Svendsen bezwungen, am Ende reichte aber ihr klarer Triumph über Sonia Tranchina für den Einzug ins Viertelfinale. Mehrere Spielerinnen hatten sich in ihrer Gruppe gegenseitig geschlagen. Jaana Pesari zeigte der ehemaligen deutschen Meisterin dann allerdings klar die Grenzen auf (2:11, 3:12, 2:12). Nach einem weiteren verlorenen Spiel gegen Bettina Steffan hielt Riester im Duell mit Antje Samoray noch einmal gut dagegen, konnte aber auch hier keinen Sieg landen.

Als elftplatzierte hat sich Sabrina Schmitz im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert und hat mit einem entsprechend positiven Gefühl die Heimreise angetreten. Zwei erfolgreich bestrittene Matches ebneten ihr den Weg ins Viertelfinale, wobei auch im dritten gegen Chiara Cavallaro ein dritter Satz nicht weit entfernt war. In der Zwischenrunde setzte die Dortmunderin gegen Elvina Vidot und Graziana Mauro immer wieder Akzente, unterlag aber dennoch. Ein Dreisatz-Sieg gegen Genoveffa Passero sorgte dafür, dass sie zumindest um die Plätze Neun bis Zwölf spielen konnte. Nach dem Verlust des ersten Durchgangs kämpfte sich Schmitz stark zurück und behielt die Nerven, als sie im entscheidenden Satz zwischenzeitlich eine 9:5 Führung eingebüßt hatte (6:11, 12:2, 11:9). In der nächsten Partie fehlten gegen Piera Folino nur wenige Punkte für einen Erfolg (9:11, 10:13). Dafür war Schmitz abschließend gegen eine zähe Monika Szwalek klar erkennbar die bessere Spielerin und konnte das auch in zählbares ummünzen (11:5, 12:6).

Als 15. kam Annika Hein bei ihrem zweiten internationalen Auftritt ins Ziel. Direkt zu Beginn kämpfte sie Rita Dütsch nach Rückstand noch in drei Sätzen nieder und hätte auch der späteren Titelträgerin Elzbieta Mielczarek fast einen Durchgang abgenommen. Ein weiterer Sieg stellte sicher, dass auch sie ihr Ticket für die oberste Zwischenrunde gebucht hatte. Dort kam dann kein weiterer Spielgewinn mehr dazu, auch wenn gegen Bettina Steffan und Monika Szwalek vielleicht mehr möglich war. Im Rennen um die Plätze 13 bis 16 musste sich die Marburgerin nach einem Satzgewinn noch Sonia Tranchina geschlagen geben, schnappte sich dann aber zumindest noch einen Sieg gegen Genoveffa Passero. Der zweite Satz dieser Begegnung hatte mit 17:15 eine deutliche Überlänge.

Platz 22 errang Renata Kohn. Gleich im ersten Spiel räumte sie Rosa Riccardi aus dem Weg und verpasste ihr unter anderem in einem Durchgang ein 11:0. Nach einer erwarteten Niederlage gegen Hanna Vilmi war auch gegen Genoveffa Passero durchaus etwas möglich. Es wurde allerdings kein weiterer Sieg und damit ging es für die Mittelhessin um die Positionen 17 bis 24. Hier konnte sie Maria Rosaria Stabile einen Satz abnehmen und ihre Teamkollegin Andrea Rippich in drei Sätzen bezwingen. Das Spiel um Platz 21 gegen Rita Dütsch wogte hin und her, mit dem glücklicheren Ende für die Schweizerin (8:12, 12:7, 10:12).

Mehrere Positionen gut gemacht hat im Vergleich zum Vorjahr auch Andrea Rippich, die ihr Versprechen aus Prag wahrgemacht hatte und in Pisa einen neuen erfolgreichen Angriff startete. Walesca Andrighetti war die erste Spielerin, der sie ein Match abnahm. In der zweiten Runde erlangte die Marburger Frohnatur einen Satz gegen Maria Rosaria Stabile und auch ihre Teamkollegin Renata Kohn brachte sie mit einen erfolgreichen Durchgang ins Schwitzen. Im Spiel um Platz 23 bekam Jessica Parodi Rippich‘s Kämpferqualitäten zu spüren, denn sie ließ sich nicht von einem Satzrückstand beeindrucken und drehte die Partie noch (8:11, 11:3, 11:4).

Nach ihrem ansprechenden internationalen Debüt in Belgien hat Sarah Pisek als 27. auch erste Weltranglistenpunkte gesammelt. Gleich am ersten Tag konnte sie gegen Monika Zarczuk ihren ersten Sieg einfahren und verpasste den zweiten gegen Kristina Cesnakova nur hauchdünn (11:8, 3:12, 9:11). „So eine knappe Niederlage möchte ich nicht noch mal erleben“, sagte sie hinterher und ließ dann auch Taten folgen. Gleich drei Spielerinnen durften sich in der Zwischenrunde um die Plätze 25 bis 34 eine Niederlage bei ihr abholen, einzig Selida Balsamo konnte ihr standhalten. Im Spiel um Platz 27 kam es dann erneut zum Aufeinandertreffen mit Monika Zarczuk und wieder hatte Pisek das bessere Ende für sich (11:9, 12:6).

Rosenfeldt, Walterscheid und Griffaton sorgen für Furore

Die 64 Herren spielten zunächst in 14 Gruppen, wobei acht davon fünf Spieler enthielten und die restlichen sechs jeweils vier. Die Erst- und Zweitplatzierten spielten in einer Zwischenrunde mit Siebenergruppen um die Ränge Eins bis 28. Thade Rosenfeldt zeigte ein weiteres Mal, dass er im deutschen Showdown-Sport momentan das Maß aller Dinge ist. So spielte er sich bei seiner zweiten Pisa-Teilnahme bis auf Platz Sechs und wird sich in der Weltrangliste ein weiteres Mal verbessern. Ohne Mühe und folglich auch ohne Satzverlust kam er durch die erste Gruppenphase, wobei er die beiden Duelle mit seinen deutschen Landsleuten nach eigener Aussage gerne vermieden hätte. In der Zwischenrunde nahm er auch die Hürden Rinaldo Massola, Juha Oikarainen, Emiliano Garay und Ari Lahtinen. Trotz zweier Niederlagen gegen Teemu Ruohonen und Luca Liberali gelang ihm der Sprung ins Viertelfinale. Hier erhielt der Prag-Finalist eine kleine Lehrstunde von Deniss Ovsjannikovs, der bei seinem Triumph unglaublich gute Spielanlagen zeigte (5:12, 4:11, 8:11). Im ersten Satz hielt Rosenfeld das Geschehen bis zum 4:4 offen, danach machte er drei vermeidbare Fehler und musste abreißen lassen. Anschließend zeigte Ovsjannikovs unfassbare Ballsicherheit, Tempo und Härte und stellte so auf 2:0 nach Sätzen. Die nächsten vier Punkte gingen an Rosenfeldt, bevor der Satz lange ausgeglichen verlief. Deutschlands Nummer Eins konnte noch einmal einen 6:8 Rückstand aufholen, fiel dann aber wieder entscheidend zurück. Ovsjannikovs gelang in diesem Durchgang nur ein einziges Tor, ansonsten arbeitete er auch durchaus bewusst über Fehlerpunkte.
Zwei Stunden später bekam Rosenfeld eine erfolgreiche Revanche gegen Teemu Ruohonen (11:7, 6:12, 12:10). Gegen Adrian Sloninka war dann aber nicht mehr viel möglich (4:11, 3:11). Auch Thade haben wir nach der Siegerehrung noch zu einem kleinen Audio-Interview gebeten:

Interview Thade Rosenfeldt

Immer mehr auf sich aufmerksam macht auch Patrick Walterscheid.
Rang 14 bedeutet eine Verbesserung von rund 30 Plätzen im Vergleich zum letzten Jahr. Schon der Start ins Turnier war mit drei Siegen aus vier Spielen ein Fingerzeig. Vor allem sein Erfolg in zwei Sätzen gegen den erfahrenen Juha Oikarainen sorgte für einiges Staunen. Als erster seiner Gruppe ging es in die Zwischenrunde, wo er mit Pierre Bertrand den nächsten Topspieler schlug und ihm nur acht Punkte erlaubte. Auch gegen Robert Glojnaric und Mark Sommer verließ er als Gewinner die Platte und zwang außerdem Raimonds Briezkalns in einen dritten Satz. In der Runde um die Plätze 13 bis 16 bekam auch Michael Lapaz zu spüren, auf welch gutem Weg sich Walterscheid derzeit befindet (12:9, 11:5). Stefan Marcin war im Spiel um Platz 13 dann aber doch noch zu stark (7:11, 3:11).

Wenn man den aktuellen Erfolgslauf von Horst Griffaton verfilmen wollen würde, könnte man diesem Werk wohl den spaßig gemeinten Titel „Der alte Mann und der Showdown-Tisch“ geben. Als einer der ältesten Spieler scheint er weiterhin immer besser zu werden. Sein 19. Platz in diesem Turnier ist der beste Beweis dafür. In der Vorrunde hagelte es drei Siege für ihn und auch der spätere drittplatzierte Deniss Ovsjannikovs musste einen Satz abgeben. In der Zwischenrunde war Griffaton nach Triumphen über Lukasz Byczkowski und Michael Lapaz sogar auf Viertelfinalkurs. Danach folgten allerdings fünf sieglose Spiele, auch wenn die ein oder andere knappe Partie dabei war. Sein ganzes Können kam dann noch einmal im Spiel um Platz 19 gegen Ondrej Kodet zum Vorschein (11:5, 11:9). Statt vier Weltranglistenpunkten aus dem Vorjahr erhält der Nordhesse nun gleich 44.

Position 27 bekleidete Robert Glojnaric. Drei Siege aus den ersten drei Matches waren bereits genug für die Runde der besten 28, da tat die Niederlage gegen Thade Rosenfeldt nicht sonderlich weh. Eine längere Durststrecke erwischte er dann allerdings in den kommenden fünf Spielen. Raimonds Briezkalns, Patrick Walterscheid, Mark Sommer und Pierre Bertrand konnte er jeweils einen Durchgang abnehmen, aber bekam am Ende nie den vollen Erfolg. An seiner Lieblings-Platte gelang dann gegen Petr Bayer doch noch ein kleiner Befreiungsschlag (11:9, 12:5). Auch im Spiel um Platz 27 hatte der Frankfurter im Aufeinandertreffen mit Deniz Kürtoglu das bessere Ende zu verzeichnen (12:4, 7:11, 12:5).

Zwölf Punkte für die Weltrangliste hat sich Deniz Kürtoglu mit Position 28 verdient. Dreimal jubeln durfte er in seinen ersten drei Gruppenspielen und auch gegen Adrian Sloninka schien ein Satzgewinn lange Zeit möglich. Bis zum Ende des Turniers gab es keine weiteren Siege mehr für den ehemaligen deutschen Meister. Vier Satzgewinne gegen durchaus namhafte Spieler wie Stefan Marcin oder Olli Kytoviita zeigten aber durchaus sein weiterhin vorhandenes Potential.

Erstmals mit Zählern für die Weltrangliste im Gepäck hat Kevin Barth Italien wieder verlassen. Für ihn war es am Ende Platz 30. Der Überraschungs-Halbfinalist der diesjährigen Deutschen Meisterschaft verlor sein Auftaktspiel denkbar knapp gegen Robert Glojnaric, bevor ihm eine deutliche Niederlage von Thade Rosenfeldt beigebracht wurde. Zwei Siege hievten ihn noch auf Platz Drei seiner Gruppe, so dass es in eine der zwei Siebenergruppen für die Plätze 29 bis 42 ging. Dort ließ er Bertrand Laine, Dusan Milo, Francesco Raffi und Stefan Heuker hinter sich. Trotz zweier Niederlagen, darunter eine gegen Landsmann Christoph Niehaus, reichte es für den Gruppensieg und das Spiel um Platz 29. Hier war Barths Leistung gut, aber nicht gut genug, um gegen Alessandro Furioni zu bestehen (8:11, 9:12).

Als Nummer 31 der Gesamtrangliste wurde Alfons Vollmer vermerkt. In seiner ersten Vierergruppe konnte er Martin Egelund Olsen besiegen. In der Zwischenrunde war der Paderborner mit fünf gewonnenen Spielen kaum zu bremsen. Auch Francesco Raffi schenkte er in seinem letzten Platzierungsspiel noch einen ein (3:11, 9:11).

Christoph Niehaus hat bei seinem zweiten internationalen Turnier zwar die ersten 30 verpasst, aber trotzdem das ein oder andere Mal aufhorchen lassen und Rang 35 erklommen. In Runde Eins verbuchte er einen Satzgewinn gegen Pierre Bertrand und entschied das interne Vereinsduell gegen Antonio Michienzi für sich. Im Kampf um die Plätze 29 bis 42 erlitten Stefan Heuker, Kevin Barth und Tomas Myslivecek Niederlagen gegen ihn. Eine denkbar unglückliche Pleite gegen Dusan Milo sorgte dafür, dass er diese Gruppenphase als vierter abschloss. Ein gutes letztes Kapitel seiner Turniergeschichte schrieb der Marburger dann noch gegen Pawel Ejzenberg (12:7, 11:8).

Noch in den Top 50 taucht Antonio Michienzi als 48. auf. Am ersten Tag gelang ihm zwar kein Sieg, aber beinahe ein Satzgewinn gegen den späteren Halbfinalisten Pierre Bertrand. Eine starke Serie legte der Organisator dieser Turnierreise nur wenige Stunden später hin. Gleich vier Matches nacheinander gingen an ihn und das jeweils mit einer starken kämpferischen Leistung in drei Sätzen. Josef Kaplan, Ladislav Dubovan, Vincenzo Grillo und Thorsten Wolf sind die Namen der bezwungenen. Das Turnier wurde dann zwar noch mit zwei Niederlagen abgeschlossen, aber vor allem in der Zwischenrunde hat sich Michienzi teuer verkauft.

Leider gesundheitlich angeschlagen war Thorsten Wolf zu diesem Turnier angereist und kämpfte sich am Ende auf Platz 54. Nachdem er in einer schweren ersten Gruppe die Favoriten ziehen lassen musste, eröffnete der Berliner die Zwischenrunde mit einem Erfolgserlebnis gegen Ladislav Dubovan (2:11, 13:11, 11:6). In den folgenden Partien gewann Wolf immer einen Durchgang, konnte die Partien aber nicht zu seinen Gunsten beenden. Immerhin gab es dann noch einen Matchgewinn gegen Fabrizio Palumbo (11:6, 11:6). Anis Benmansour erwies sich im Spiel um Platz 53 dann noch als zu hohe Hürde (6:11, 7:11).

Um mehrere Plätze nach oben geklettert ist Stefan Lammertz als 55. Die ersten drei Spiele gingen zwar allesamt nicht in seine Richtung, aber zumindest konnte er Teemu Ruohonen einen Satz lang ärgern. Walter Frei war dann der erste Spieler, dem der DM-Neunte das Match streitig machte (11:7, 11:3). Martin Egelund Olsen bezwang er in der Zwischenrunde um die Plätze 43 bis 56, ansonsten unterlag er vor allem mehreren italienischen Spielern. Die Pisa Open hielten aber auch noch für ihn in Form eines Sieges gegen Ladislav Dubovan ein Happy-End bereit (11:9, 12:2).

Bei der späteren Siegerehrung erhielt jeder Teilnehmer ein Präsent der Organisatoren. Außerdem wurde Jonas Riester als jüngster Schiedsrichter ausgezeichnet. Er hatte erstmals bei einem internationalen Turnier gepfiffen und kam auch gleich beim Damen-Finale als zweiter Referee zum Einsatz. Der zweite deutsche Schiedsrichter war Stefan Wimmer, er leitete das Herren-Finale. Ein großer Dank gilt Elena Santini und ihrem Team für einige hervorragende Tage. Nun folgen noch die erstplatzierten beider Kategorien sowie die Platzierungen aller deutschen Akteure.

Damen:
1. Elzbieta Mielczarek (Polen)
2. Hanna Vilmi (Finnland)
3. Jaana Pesari (Finnland)

6. Bettina Steffan (Kassel)
7. Antje Samoray (Berlin)
8. Birgit Riester (Kassel)
11. Sabrina Schmitz (Dortmund)
15. Annika Hein (Marburg)
22. Renata Kohn (Marburg)
23. Andrea Rippich (Marburg)
27. Sarah Pisek (Frankfurt)

Herren:
1. Siarhei Shkibel (Weißrussland)
2. Krystian Kisiel (Polen)
3. Deniss Ovsjannikovs (Lettland)

6. Thade Rosenfeldt (Marburg)
14. Patrick Walterscheid (Erlensee)
19. Horst Griffaton (Kassel)
27. Robert Glojnaric (Frankfurt)
28. Deniz Kürtoglu (Kassel)
30. Kevin Barth (Dortmund)
31. Alfons Vollmer (Paderborn)
35. Christoph Niehaus (Marburg)
48. Antonio Michienzi (Marburg)
54. Thorsten Wolf (Berlin)
55. Stefan Lammertz (Viersen)