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Hessische Meisterschaften im Showdown – Titelträger kommen aus Marburg und Kassel

geschrieben von Birgit Riester

Am Wochenende vom 10. und 11. August 2019 fanden die vierten Hessischen Meisterschaften im Showdown im Einzel- und Mannschaftswettbewerb statt. Zum ersten Mal waren neben den Spielerinnen und Spielern aus Frankfurt, Marburg und Kassel auch drei Aktive des Showdown-Sportclub Erlensee mit von der Partie.
Hermann Schladt, Fachwart für Showdown im Hessischen Behinderten- und Rehasportverband begrüßte als Turnierleiter im Zentrum für selbstbestimmtes Leben des Vereins zur Förderung der Autonomie Behinderter e.V. . in Kassel 14 Herren, 10 Damen und 7 Mannschaften der im HBRS organisierten Vereine. Die kurzfristige krankheitsbedingte Absage eines Schiedsrichters habe am Morgen schon organisatorische Absprachen erfordert, sodass neben den verbliebenen Schiedsrichtern Christian Siegemeyer, Alexander Dehoff, Richard Brauel und Jonas Riester auch spontan Birgit Vogt und er sich bereit erklärt hätten, das Team zu unterstützen.

Einzel der Damen
Die Damen spielten in zwei Fünfer-Gruppen jede gegen jede. Dabei besiegten zunächst Bettina Steffan (BSG Kassel) und Elvira Osewald (Blau-Gelb Frankfurt) ihre Gruppengegnerinnen Renata Kohn (TSG Marburg), Nicole Kampa (SSC Erlensee) und Sarah Pisek (Blau-Gelb Frankfurt). Im Spiel um den Gruppensieg entschied Steffan den ersten Satz gegen Osewald mit 11:5 für sich, musste sich aber in den beiden weiteren Sätzen mit 8:11 und 9:12 knapp geschlagen geben. Mit zwei Siegen wurde Nicole Kampa, welche den inklusiven Sport als Sehende gemeinsam mit ihren Blinden und Sehbehinderten Vereinskollegen ausübt, Dritte der Gruppe vor Kohn und Pisek.
In der zweiten Gruppe wurde Birgit Riester als dreifache Hessenmeisterin mit Siegen über die Frankfurterinnen Bianka Naser und Anja Dehoff und der Marburgerin Andrea Rippich ihrer Favoritenrolle zunächst gerecht. Aber auch Annika Hein aus Marburg gewann ihre Spiele deutlich, sodass auch hier ein spannendes Rennen um den Gruppensieg entbrannte. Hein verlor zwar den ersten Satz nach wechselnder Führung mit 12:15, punktete jedoch in den weiteren Sätzen durch ihr angriffsstarkes und abwechslungsreiches Spiel mit 11:8 und 11:6 gegen Riester. Dehoff erreichte mit Siegen über Naser und Rippich den dritten Platz dieser Gruppe.

Die Halbfinale, welche über drei Gewinnsätze ausgespielt wurden, bestritten am Sonntag somit Steffan gegen Hein und Riester gegen Osewald. Die Marburgerin Hein behielt hier in allen drei Sätzen knapp die Nase vorn und holte bei ausgeglichenen Spielen die entscheidenden Punkte durch platzierte Asse in Steffans Tor. Auch Riester zog mit einem Sieg ohne Satzverlust gegen Osewald ins Finale ein.
So trafen Hein und Riester erneut aufeinander. Diesmal spielte Riester schneller und druckvoller und hatte daher viel Ballbesitz. Sobald aber Hein den Ball unter Kontrolle bringen konnte erzielte sie durch platzierte Bälle schöne Tore und konnte in den ersten zwei Sätzen gut mit 7:11 und 8:12 mithalten. Der dritte Satz ging jedoch mit 11:1 an Riester, sodass diese ihren Titel erneut verteidigte. Den dritten Platz auf dem Treppchen sicherte sich Steffan, die diesmal Osewald deutlich bezwang.
Den fünften Platz bei den Damen erreichte Naser mit Siegen über Kampa und Kohn.

Podium Damen und Herren
Podium Damen und Herren

Einzel der Herren
Die Herren spielten in je zwei Dreier- und zwei Vierergruppen jeder gegen jeden. Unbesiegt setzten sich die Kasseler Stefan Collet und Horst Griffaton sowie der Marburger Thade Rosenfeldt und der Frankfurter Manfred Scharpenberg an die Spitze. Den zweiten Platz der Vorrundengruppe und damit den Einzug ins Viertelfinale erreichten des weiteren Martin Osewald (Frankfurt), Christoph Niehaus (Marburg), Deniz Kürtoglu (Kassel) und Patrick Walterscheidt aus Erlensee. Die jeweiligen Gruppendritten und –vierten spielten die Plätze 9-14 in zwei Dreiergruppen und anschließenden Platzierungsspielen aus.

Rosenfeldt zog gegen Niehaus wie auch Scharpenberg gegen Osewald in drei Gewinnsätzen in das Halbfinale ein. Ausgeglichener gestalteten sich die anderen beiden Viertelfinale.
Collet gewann den ersten Satz mit 13:11, woraufhin Walterscheidt mit den nächsten beiden Sätzen (11:6; 11:9) in Führung ging. Collet glich jedoch mit 11:6 im vierten Satz wieder aus. Den entscheidenden fünften Satz gewann Walterscheidt mit 13:10 und zog ins Halbfinale gegen Rosenfeldt ein.
Auch die Vereinskollegen Kürtoglu und Griffaton spielten über fünf Sätze. Nachdem Griffaton schon die ersten beiden Sätze gewann (12:7; 11:8, gingen die nächsten beiden Sätze mit 12:10 und 12:8 an Kürtoglu. Mit 12:7 im fünften Satz entschied dann aber doch Griffaton das Spiel für sich und traf im Halbfinale auf Scharpenberg.
Den Einzug ins Finale ließen sich Rosenfeldt und Scharpenberg nicht mehr nehmen und siegten im Halbfinale ohne Satzverlust gegen ihre Konkurrenten.
Im Finale zeigte der dreifache deutsche Meister Rosenfeldt dem Vizemeister Scharpenberg erneut wieder die Grenzen auf und erreichte mit 11:7; 11:8 und 11:4 ohne Satzabgabe den Turniersieg.
Das Treppchen komplettierte Walterscheidt mit einem Sieg über Griffaton, wobei lediglich der zweite Satz mit 15:13 knapp war.
Bei den Spielen um Platz 5 bis 8 behielt Collet mit Siegen über Osewald und Niehaus die Nase vorn.
Platz 9 erreichte Antonio Michienzi aus Marburg, der sich in der Vorrunde nur Griffaton und Osewald geschlagen geben musste, dann aber alle weiteren Spiele gewann.

Podium Männer
Podium Herren

Mannschaftsmeisterschaft
Hier traten je zwei Mannschaften aus Marburg, Frankfurt und Kassel sowie ein Team aus Erlensee in einer Dreier- und einer Vierergruppe gegeneinander an. Gruppensieger wurden ungeschlagen TSG Marburg I mit Hein, Rosenfeldt, Niehaus und Frenzel und die erste Mannschaft von Blau-Gelb Frankfurt mit Scharpenberg, dem Ehepaar Osewald und Naser.
Nachdem die Vorjahressieger BSG Kassel I mit Kürtoglu, Collet und Riester bereits in der Vorrunde der ersten Mannschaft der TSG Marburg unterlagen, konnten Sie auch im Halbfinale das Team von Frankfurt I nicht schlagen, erreichten aber mit einem Sieg gegen Kassel II (Steffan, Griffaton, Bohn und Groß) den dritten Platz.
Im Finale siegte Marburg I gegen Frankfurt I mit 32:19 und konnte den Pokal der Mannschaftssieger entgegennehmen. Nachdem Kassel I den Mannschaftswettbewerb im letzten Jahr zum dritten Mal gewonnen hatte und den Wanderpokal behalten durfte, schickte der HBRS in diesem Jahr einen neuen Wanderpokal auf die Reise.

1. Platz Mannschaft - Team Marburg
1. Platz Mannschaft - Team Marburg

Nach zwei langen Turniertagen dankte Hermann Schladt dem Ausrichter BSG Kassel für die reibungslose Organisation. Den Schiedsrichtern und Georg Riester, welcher die Auswertung der Ergebnisse übernahm wurden kleine Aufmerksamkeiten überreicht und für ihren unermüdlichen Einsatz gedankt.
Im Rahmen der Siegerehrung erhielt jeder Spieler bzw. Spielerin eine Urkunde des HBRS und die ersten drei Damen und Herren einen Pokal und eine Medaille.

Für sieben der teilnehmenden Damen war dieses Turnier eine gute Vorbereitung für die Süd-Ost-Qualifikation am 24.08.2019 in Erlensee, bei der sich noch zwei Damen für die erste Liga und sieben Damen für die zweite Liga auf Bundesebene qualifizieren können.

Ergebnisse
Damen
1. Birgit Riester (Kassel)
2. Annika Hein (Marburg)
3. Bettina Steffan (Kassel)
4. Elvira Osewald (Frankfurt)
5. Bianka Naser (Frankfurt)
6. Renata Kohn (Marburg)
7. Anja Dehoff (Frankfurt)
8. Nicole Kampa (Erlensee)
9. Andrea Rippich (Marburg)
10. Sarah Pisek (Frankfurt)

Herren
1. Thade Rosenfeldt
2. Manfred Scharpenberg (Frankfurt)
3. Patrick Walterscheidt (Erlensee)
4. Horst Griffaton (Kassel)
5. Stefan Collet (Kassel)
6. Chrsitoph Niehaus (Marburg)
7. Martin Osewald (Frankfurt)
8. Deniz Kürtoglu (Kassel)
9. Antonio Michienzi (Marburg)
10. Christian Frenzel (Marburg)
11. Thomas Weber (Erlensee)
12. Oliver Dietrich (Frankfurt)
13. Stefan Groß (Kassel)
14. Niklas Leonhardt (Frankfurt)

Mannschaft
1. TSG Marburg I
2. Blau-Gelb Frankfurt I
3. BSG Kassel I
4. BSG Kassel II
5. SSC Erlensee
6. Blau-Gelb Frankfurt II
7. TSG Marburg II