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Haninge Open 2012 (16. – 20. Mai)

Dieses Jahr fand zum 8ten Mal das internationale Showdownturnier in Haninge statt. Deutschland trat überraschend mit einer der größten Mannschaften an, die sich aus neun Spielerinnen und Spielern zusammensetzte. Neben den altbekannten und schon erprobteren Turnierspielern aus Berlin - Antje, Andrea, Detlef, Benjamin, Thomas - und dem ältesten Spieler des Turniers Reinhard, gab es noch drei weitere Teilnehmerinnen. Dazu zählten Eli aus Frankfurt, die hier ihren ersten großen internationalen Einsatz hatte und die zwei „Frischlinge“ aus Dortmund, Sabrina und Eliane. Sie traten zum ersten Mal überhaupt bei einem so großen Turnier an. Ergänzt und unterstützt wurde die deutsche Gruppe noch durch Stefan Wimmer, der einmal mehr mit seiner Schiedsrichterqualität gefragt war, Gabi Boster, die überraschend zu ihrem ersten großen internationalen Schiedsrichtereinsatz kam, und Gerlind Winkelgrund, die wie eh und je ihren Mann begleitete und unterstützte.

Am Mittwoch machten sich alle Spieler bzw. Begleiter sowie die beiden Schiedsrichter von verschiedenen Flughäfen aus auf den Weg nach Stockholm. Benjamin, Antje, Detlef, Andrea, Thomas und Gabi flogen bereits früh los, um vor dem Turnier noch die schwedische Hauptstadt zu besichtigen. Eli sowi Eliane und Sabrina landeten etwa zur gleichen Zeit in Arlanda Stockholm und sollten von dort aus gemeinsam zum Spielort gebracht werden. Da ihr Fahrer mit Reinhard und Gerlind noch im Stau stand, mussten sie zunächst eine Weile am Flughafen warten. Über ein Telefonat mit Stefan erfuhren sie aber schließlich noch von einem Bus, der auf sie warten und nach Haninge fahren würde. Nach einem strammen Marsch quer durch das Flughafengebäude, bei dem sie dieses unfreiwillig näher kennen lernten als gewollt und einer etwa einstündigen Busfahrt erreichten die drei gemeinsam mit vielen italienischen und dänischen Turnierteilnehmern am späten Nachmittag den Wohn- und Spielort.Alle Spieler, Begleiter und Schiedsrichter waren in einem Hotel untergebracht. Die Spiele wurden in sieben Seminarräumen des Hotels ausgetragen. Aus einem Raum wurden die Spiele sogar live im Internetradio übertragen. Beim Abendessenn trafen alle deutschen Turnier-Teilnehmer erstmals zusammen. Während der folgenden drei Tage gab es dann immer wieder die Gelegenheit sich zwischen den Spielen oder Abends im Foyer des Hotels zu treffen, sich über die Spiele auszutauschen oder einfach zu plaudern.

Nach dem Abendessen folgten die Begrüßung sowie die Schiedsrichter und Team Leader Besprechung. Nach dem alle Spielerinnen und Spieler von Eliane als Team Leader über die wichtigsten Ergebnisse der Schiedsrichterbesprechung informiert worden waren und alle die tschechischen Showdown Platten schon einmal kurz inspiziert hatten, wünschte man sich eine gute Nacht, um sich für den ersten Turnier Tag auszuschlafen.

Am Donnerstag war es nun endlich soweit und die Spielerinnen und Spieler konnten zu ihren „Bats“ greifen. Da hieß es zunächst „Ladys first“. Bis zum Vormittag wurden hauptsächlich die Gruppenspiele der Frauen ausgetragen. Gespielt wurde in  zwei 7er und zwei 6er Gruppen. Leider erwischten Antje und Andrea das unglückliche Los, zusammen in einer Gruppe zu sein.Der Morgen begann mit einem umfangreichen und köstlichen Frühstücksbuffet, welches die Spielerinnen, die bereits um 7.45 Uhr ihr erstes Spiel bestreiten sollten, nur flüchtig kennenlernen und genießen konnten. Das Frühstück wurde immer um 7.00 geöffnet, sodass am ersten Tag bis zur Schlägerkontrolle um 7.30 Uhr nur wenig Zeit blieb. So wurde es nichts mit einem gemütlichen Beisammensitzen und Schlemmen.

Aus deutscher Sicht wurde das Turnier von den zwei Neulingen, Sabrina und Eliane, eröffnet. Beide schlugen sich sehr wacker. Sabrina musste sich trotz harter Gegenwehr ihrer dänischen Gegnerin in zwei Sätzen geschlagen geben, Eliane konnte dafür für eine Überraschung sorgen. Sie schlug gleichmal zum Auftakt eine Spielerin von der spitzen Showdownnation Finnland. Anschließend griffen Eli, Antje und Andrea ins Spielgeschehen ein. Antje konnte ihr erstes, sowie auch die folgenden vier Spiele, souverän für sich entscheiden, sodass sie den Tag als unangefochtene Gruppensiegerin beenden würde. Für Eli war der Einstieg dagegen weitaus schwieriger. Sie musste gleich gegen ihre schwedische Namensvetterin Elvira Sjöblom ran, die auch die Spitzenspielerin ihres Landes ist. Daher gab es hier - außer vielen neuen Erfahrungen und Spaß - nicht viel zu holen. Leider war auch der Einstieg für Andrea nicht so erfreulich. Sie musste sich als erstes mit der italienischen Spielerin Emanuela auseinandersetzten, der sie in zwei Sätzen unterlag. Danach lief es gegen die nächste Italienerin zwar besser, doch in den nächsten zwei Spielen (zunächst gegen die Niederländerin Ieke und dann im Vereins- und Nationeninternen Spiel gegen Antje) konnte sie nicht viel ausrichten und musste sich erneut geschlagen geben. Auch das letzte Spiel gegen die Schwedin Maria, der sie spielerisch ebenbürtig war, verlief leider nicht zu ihren Gunsten. So musste sie sich knapp in drei Sätzen geschlagen geben und belegte damit am Ende des ersten Spieltages den 5ten Platz in ihrer Gruppe. Bei Eli lief der erste Tag auch nicht so wie erwünscht. Nachdem ersten Spiel folgten weitere Niederlagen. Erst im letzten Spiel konnte sie mit der Unterstützung eines Coaches ihren ersten Sieg gegen die Italienerin Daniela feiern, sodass der Tag doch noch versöhnlich endete. In der Endabrechnung hieß das Platz 5. Für Sabrina stand zwar am Ende auch „nur“ ein Sieg zur Buche, was am Ende Platz 6 in der 7er Gruppe bedeutete, aber sie nahm der am Ende bestplatzierten Italienerin Monica einen Satz ab und auch der späteren Turnierzweiten Stine bot sie lange Paroli (8:11 und 10:13). Deshalb konnte sie am Ende sehr zufrieden mit ihrem ersten Spieltag sein. Ähnliches lässt sich für Eliane festhalten. Sie brachte es am Ende auf drei Siege und drei Niederlagen, für ihr erstes Auftreten auf internationaler Ebene eine durchaus respektable Leistung. Am Ende verpasste sie Platz 3 - der sie berechtigt hätte um Platz 1 bis 12 zu spielen – nur aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses.

Nach der Mittagspause ging es dann für die Männer richtig los, die in drei 7er und drei 6er Gruppen gegeneinander antraen. Für unsere deutschen Herren hatte der Spieltag aber auch schon früher begonnen, da neben den 6 Räumen, in denen die Frauen spielten, bereits die ersten Herrenspiele im sieben Raumausgetragen wurden. Als erster durfte Thomas ran. Für ihn lief es am ersten Tag nicht so wie erhofft. Er musste sich mehrmals sehr knapp seinen Gegner geschlagen geben und auch das interne Duell mit Benjamin konnte er nicht für sich entscheiden. So belegte er am Ende den  5ten Platz in seiner Gruppe, einen Platz hinter Benjamin, der genauso wie Detlef und zuvor Eliane, den undankbaren 4ten Platz erreichte. Benjamin und Detlef konnten ihre ersten zwei Spiele für sich entscheiden, danach hatte besonders Benjamin nicht mehr das Glück auf seiner Seite. Für Reinhard verlief der erste Tag auch durchwachsen. Er bot seinen Gegnern zwar immer harten Widerstand, doch oftmals ohne Erfolg. Das bedeutete am Ende des ersten Tages für ihn Platz 6.

Für all diejenigen, die nicht zuvor selbst versucht hatten, die Kürzel im Spielplan zu decodieren, begann der zweite Tag zunächst mit einer Unwissenheit, da erst am Morgen die Ergebnisse für die nächsten Gruppenspiele herausgegeben wurden. Es waren wieder die Frauen, die den Reigen eröffneten. An diesem Tag ging es darum, die Plätze einzugrenzen, um die man dann am Samstag spielen würde. Für Antje hieß das also, entweder würde sie um Platz 1 bis 6 oder um Platz 7 bis 12 Spielen. Sie startete mit einer sehr knappen Drei-Satz-Niederlage gegen Elvira Sjöblom. Danach fand sie jedoch in die Erfolgsspur zurück und behielt ihre Gegnerinnen im Griff, darunter auch die spätere Turnierzweite Stine. Das bedeutete für diese Gruppe, da auch Elvira und Stine jeweils vier ihrer Spiele gewinnen konnten, das die ersten drei Punktgleich waren. Da Antje jedoch gegen Stine gewonnen und diese Elvira besiegt hatte, belegte am Ende Antje den ersten Gruppenplatz, sodass sie damit mindestens schon 6te war. Die anderen „Ladys“ schlugen sich an diesem zweiten Tag auch wieder sehr wacker. Eliane konnte an ihrem ersten erfolgreichen Tag anknüpfen und musste sich nur in einem Spiel geschlagen geben. Sie konnte sogar das Duell mit Andrea für sich gewinnen, sodass sie am Ende vor dieser auf Platz 2 lag. Damit würden die beiden am nächsten Tag um die Plätze 13-18 spielen. Bei Eli lief es an diesem Tag viel besser. Nachdem sie mit einem Sieg gegen Sabrina in den Tag einstieg, konnte sie am Ende eine Bilanz von 3zu3 aufweisen, womit sie den Platz 4 belegte und damit um die Plätze 19-26 spielen würde, genauso wie Sabrina, bei der es an diesem Tag eher durchwachsen lief. Dies konnte ihrer Spielfreude jedoch nicht trüben, was ja das Wichtigste ist.

Nach dem Mittagessen stiegen dann wieder die Männer ins Hauptgeschehen ein. Für Detlef gestaltete sich dieser Tag nicht so erfreulich. Geschwächt durch einige körperliche Beschwerden konnte er nicht mehr richtig seinen Rhythmus finden, sodass er am Ende 4ter in seiner Gruppe wurde und damit am letzten Tag um die Plätze 31bis 33 spielen würde. Ähnlich durchwachsen lief es für Reinhard, der sich zwar erneut in mehrere Dreisatz-Spiele kämpfte, dem aber am Ende oft die letzte Kraft fehlte, um diese für sich zu entscheiden. Das bedeutete für ihn, dass er am letzten Tag um Platz 37-39 spielen würde. Ganz anders verlief der Tag für Thomas und Benjamin. Diese präsentierten sich in super Form und konnten beide ihre Gruppe als Sieger beenden, was besonders für Thomas eine Entschädigung für den nicht so erfolgreichen ersten Tag war. So würden sie am letzten Tag beide um die Plätze  19 bis 21 spielen. Gleichzeitig hieß das, dass Thomas am nächsten Tag die Chance hatte Revenge für die Niederlage gegen Benjamin zu nehmen.

Samstag und damit Finaltag. Begonnen wurde mit den hinteren Platzierungsspielen. Bei den Männern konnte sich erneut Benjamin gegen Thomas durchsetzen, was am Ende zu Platz 20 und 21 führte. Detlef belegte am Ende Platz 32 und Reinhard Platz 37. Bei den Damen belegte Sabrina am Ende Platz 24, Eli Platz 20, Andrea Platz 18 und Eliane Platz 16. Ab Mittag begannen dann die Finalspiele um Platz 1-6. Es gab viele hochkarätige Spiele. Da erneut in Gruppen gespielt wurde, war auch bis zum Ende die Spannung groß, wer welchen Platz belegen würde. Für Antje hieß es nun eigentlich entspannt aufspielen zu können, denn letztlich hatte sie schon mehr erreicht, als jemals zuvor. Doch natürlich war Antje heiß nun noch einmal die Topspielerinnen der Welt ärgern zu können. Ihr Start  gegen Stine verlief zunächst nicht so erfolgreich. Anders als bei der ersten Begegnung, die Antje noch für sich entschieden hatte, musste sie sich dieses Mal - trotz zweimaliger Führung in beiden Sätzen -jeweils 10:12 geschlagen geben. In den nächsten Spielen fing sich Antje wieder und konnte ihren Spielrhythmus wiederfinden. Sie zeigte dann eine top Leistung (besonders in der Abwehr) und konnte die nächsten Spiele mit zum Teil mit viel Geduld für sich entscheiden. Auch gegen die spätere Siegerin aus den Niederlanden (Danique) schlug sich Antje hervorragend und konnte dieser sogar einen Satz abknüpfen. Am Ende hieß das Platz 3!!! Gratulation zu dieser tollen Leistung und weiter so!!!

Insgesamt lässt sich festhalten, dass es ein sehr tolles und erfahrungsreiches Turnier war. Die Atmosphäre war nicht nur internationational, sondern auch von sportlichem und freundschaftlichem Austausch geprägt. Unterbringung und Verpflegung, der Transfer von und zum Flughafen und vor allem der Ablauf der Spiele waren sehr gut organisiert. Ein großes Lob und Dankeschön an die Ausrichter, alle Schiedsrichter und Helfer.

Zum Abschluss noch ein persönliches Statement der dortmunder „Frischlinge“: Uns hat das Zusammenspiel mit der deutschen Truppe viel Spaß bereitet und wir hoffen auf eine Wiederholung. Danke an euch alle!!!

Für alle „Detailverliebten“, die sich noch über die exakten Ergebnisse informieren möchten. Hier der Link auf die schwedische Showdown-Seite (http://www.showdownsweden.se/tournaments.asp?trid=71&tmnid=36). Außerdem gibt es noch eine kompakte Übersicht über alle Platzierungen.

Gentlemen
01 Ari Lahtinen FI
02 Leander Sachs NL
03 Teemu Ruohonen FI
04 Zebastian Modin SE
05 Maurizio Scarso IT
06 Jörn R Pedersen DK
07 Peter Zidar SI
08 Claudio Quitral SE
09 Juha Oikarainen FI
10 Jaromir Vospel CZ
11 Pavel David CZ
12 Aleksander Sabo SI
13 Achmad Martosoewondo NL
14 Marco Ferrigno IT
15 Alessandro Furioni IT
16 John Schmidt DK
17 Brian W Knudsen DK
18 Emmanuel Coutris FR
19 Domenico Leo IT
20 Benjamin Neue DE
21 Thomas Giese DE
22 Christoffer Örnevik SE
23 Anders Moritz SE
24 Gabriele Battagia IT
25 Kalle Haukka FI
26 Sabato de Rosa IT
27 Bertrand Laine FR
28 Richard Gooijers NL
29 Denis Calonne FR
30 Marcel Zijlmans NL
31 Fabio Santini IT
32 Detlef Vulprecht DE
33 Sören K Lind DK
34 Eetu Eronen FI
35 Costante Piantoni IT
36 Kevin Kjelldahl
37 Reinhard Winkelgrund DE
38 Erik Jensen DK
39 Daniel Göransson SE

Ladies
01 Danique van der Kaaij NL
02 Stine Skovbon DK
03 Antje Samoray DE
04 Anja S.V. Svendsen DK
05 Elvira Sjöblom SE
06 Monica de Fazio IT
07 Ieke Wiersma NL
08 Helena Krivackova CZ
09 Heidi Torn FI
10 helma van der Boom nl
11 Wendy Zuydwijk NL
12 Emanuela Pontiroli IT
13 Anni B Pedersen DK
14 Magdalena Wimmer DE
15 Angela Casaro IT
16 Eliane Exner DE
17 Mariah Sethsen SE
18 Andrea Vulprecht DE
19 Tove Knudsen DK
20 Elvira Osewald DE
21 Sévrine Mesnil FR
22 Pasqualina da Pozzo IT
23 Daniela de Nuzzo IT
24 Sabrina Buschieweke DE
25 Alessandra Martinelli IT
26 Marie Germain FR

3 Gedanken zu „Haninge Open 2012 (16. – 20. Mai)

  1. Torsten Resa

    Aus welcher Stadt kommt denn die14. der Frauen, also: Magdalena Wimmer DE ?

  2. Eliane

    Hallo Torsten,
    Magdalena kommt nicht aus Deutschland, sonder ist die Tochter von Krister Olenmo. Irgendwie hat es sich so ergeben, dass sie immer unter diesem Namen läuft.

  3. Stefan

    Es ist so, dass in Schweden bei IBSA-Turnieren nur sehbehinderte und blinde Spieler antreten dürfen, wenn diese aus Schweden kommen. Bei Spielern aus anderen Nationen ist das anscheindend kein Problem.
    Madeleine tritt also für Deutschland an, damit die Schweden weiterhin Fördergelder für die Turniere und Spieler bekommen.
    Seltsam, aber wahr.

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