Zwischen dem 18. und 25. September 2016 fand in Tirrenia in der Nähe von Pisa die 8. Europameisterschaft im Showdown statt. Nach einer gelungenen Eröffnungsfeier im Zentrum Pisas, den Klassifizierungsterminen und Schlägerkontrollen begannen die eigentlichen Spiele am Donnerstag, den 22. September. Für das deutsche Team Nahmen Deniz Kürtoglu und Birgit Riester aus Kassel sowie Sabrina Schmitz aus Dortmund an der EM teil.
Am Donnerstag Vormittag fanden die Vorrundenspiele der Herren statt. In seiner vierer Gruppe spielte Deniz Kürtoglu zuerst gegen den Slowenen Miha Susmann. Im ersten Satz konnte Kürtoglu noch gut mithalten, verlor diesen aber doch mit 11 zu 8. Den zweiten Satz konnte Susmann dann deutlich mit 12 zu 2 für sich entscheiden. Die zweite Begegnung des deutschen Spielers war das Match gegen Luca Liberali aus Italien. Obwohl Liberali sich im ersten Satz deutlich überlegen zeigte und mit 11 zu 4 gewann, schlug sich Kürtoglu in diesem Spiel viel besser. Den zweiten Satz konnte er ähnlich wie zuvor der Italiener klar für sich entscheiden (11 zu 5). Den dritten Satz verlor er dann jedoch relativ knapp mit 8 zu 12. Noch knapper war sein drittes Spiel gegen den Schweden Kevin Kjelldahl. Den ersten Satz gewann diesmal Kürtoglu mit 11 zu 8. Satz 2 und 3 konnte dann doch noch Kjelldahl für sich entscheiden, jedoch jeweils mit nur wenigen Punkten Abstand (12 zu 10 und 12 zu 8).
Um die Mittagszeit begannen die Vorrundenspiele der Damen. Die matches der beiden deutschen Spielerinnen fanden immer parallel statt, sodass der Plan, sich gegenseitig als Coach zu unterstützen, nicht in die Tat umgesetzt werden konnte. Sowohl Birgit Riester als auch Sabrina Schmitz konnten ihrer ersten Gegnerin einen Satz abnehmen und mussten sich schließlich doch geschlagen geben. Nachdem Riester ihren ersten Satz gegen Nicky Corstanje aus den Niederlanden klar mit 11 zu 4 gewann, konnte sich in den zwei folgenden, spannenden Sätzen Korstanje doch mit 12 zu 8 und 12 zu 9 durchsetzen. Schmitz konnte, wie ihre Team Kollegin, in ihrer ersten Begegnung ebenfalls den ersten Satz für sich entscheiden (11 zu 4). In Satz 2 und 3 führte ihre finnische Gegnerin Heidi Torn zunächst jeweils. Schmitz konnte immer wieder aufholen. Schließlich gewann die Finnin die letzten beiden Sätze jeweils mit 11 zu 8. In ihrem zweiten Spiel trat Riester gegen Graziana Mauro aus Italien an. Den ersten Satz holte sich Riester mit 12 zu 7. Anschließend schien die Italienerin sich jedoch warm gespielt zu haben und gewann die Sätze 3 und 4 mit 11 zu 3 und 11 zu 5. Schmitz spielte in ihrer zweiten Begegnung gegen die spätere Fizeeuropameisterin Sanja Kos aus Slowenien, der sie deutlich in zwei Sätzen unterlag (11 zu 0, 11 zu 5). In ihrem dritten Vorrundenspiel spielte Riester sehr erfolgreich und konnte die Tschechin Kvetoslava Trneckova direkt in zwei Sätzen mit 12 zu 9 und 12 zu 7 schlagen. Schmitz brauchte gegen die Russin Yulia Mukhortova wiederum drei Sätze, konnte sich schließlich mit 10 zu 12, 12 zu 9 und 12 zu 10 aber doch durchsetzen.
Unmittelbar nach ihrem letzten Spiel mussten sich Riester und Schmitz gemeinsam mit Kürtoglu für die anstehenden Team Spiele bereit machen. Auf dem Programm standen die Begegnungen mit Schweden, Slowenien, Russland und Dänemark. Das deutsche Team schlug sich tapfer und konnte sogar gegen die starken Slowenen ein paar Punkte holen. Mit einem Sieg gegen Dänemark qualifizierten sich die drei deutschen Spieler/innen für das Viertelfinale. Hier mussten sie sich – trotz einiger selbst erzielter Tore – dem späteren Team- Europameister Polen geschlagen geben.
Am nächsten Vormittag spielten Schmitz und Riester jeweils in einer dreier Gruppe um die Plätze 13 bis 18. In ihrem ersten Match unterlag Riester der Italienerin Jessica Buttiglione deutlich mit 11 zu 4 und 12 zu 2. Ihre zweite italienische Gegnerin an diesem Tag, Emanuela Pontiroli, konnte sie dann mit 11 zu 3, 10 zu 13 und 11 zu 7 besiegen und war nur im zweiten Satz nicht ganz bei der Sache. Schmitz trat gegen die beiden dänischen Spielerinnen an. Anja S.V. Svendsen konnte sie deutlich mit 11 zu 4 und 11 zu 3 schlagen. Das Spiel gegen Lone Möller war deutlich knapper. Der sieg ging mit 11 zu 8 und 12 zu 8 schließlich aber an die deutsche Spielerin.
Am folgenden Tag sollten Riester und Schmitz nun um die Plätze 15-16 bzw. 13-14 spielen.
Da die französischen Showdown Spieler/innen nicht an der EM teilnehmen durften und ein russischer Spieler nicht klassifiziert wurde, fanden einige Spiele nur auf dem Papier statt. Auch Kürtoglu war am Freitag von dieser Situation betroffen und hatte deshalb nur noch 2 von ursprünglich drei eingeplanten spielen. In seiner ersten tatsächlichen Begegnung gegen den Esten Robert Lätt gewann er den ersten Satz mit 11 zu 6. Auch in den folgenden beiden Sätzen spielte Kürtoglu solides Showdown. Jedoch konnte sich der taktisch erfahrene estnische Spieler schließlich durchsetzen und gewann Satz 2 und 3 mit 11 zu 8 und 11 zu 6. In seinem zweiten Spiel gegen Petr Bayer aus Tschechien hatte Kürtoglu mehr Erfolg Nach einem deutlichen Sieg in Satz 1 und einer Niederlage in Satz zwei konnte er sich im dritten und entscheidenden Satz doch noch durchsetzen (12 zu 4, 8 zu 12 und 12 zu 10 für Kürtoglu).
Ihre Platzierungsspiele am Samstag konnten die beiden Kasseler Spieler/innen für sich entscheiden. Riester gewann ihr Spiel gegen die im zweiten Satz deutlich unterlegene Anja S.V. Svendsen mit 11 zu 8 und 11 zu 1. Kürtoglu verlor in seiner Begegnung gegen den Russen Vladimir Polyakov den ersten Satz mit 11 zu 3, konnte sich dann jedoch erfolgreich neu sammeln und die Sätze 2 und 3 für sich entscheiden (12 zu 7 und 11 zu 8). Schmitz verlor ihr Platzierungsspiel gegen Jessica Buttiglione in zwei hart umkämpften Sätzen mit 12 zu 10 und 11 zu 9.
Kürtoglu erreichte am Ende des Turniers Platz 27, Riester Platz 15 und Schmitz Platz 14.
Im Finale der Damen setzte sich Hanna Vilmi aus Finnland gegen Sanja Kos aus Slowenien durch. Das Finale der Herren gewann Peter Zidar gegen Leander Sachs.
Die vollständigen Ergebnislisten können unter folgendem Link abgerufen werden:
http://www.cellucci.it/showdown/www.cellucci.it/showdown/finalice8f.html?tit=Final+Ranking#LeftMenu
Am Samstag Abend fand das abschließende Gala Dinner mit Siegerehrung statt. Die abschlussfeier zwischendurch vielleicht etwas langatmig, aber insgesamt gelungen. Für das leibliche Wohl aller Teilnehmer/innen wurde bestens gesorgt, den Schiedsrichter/innen und Helfer/innen gedankt und die SiegeRinnen gebührend geehrt. Es kamen auch Vertreter der paralympischen Komitees bzw. Sportverbände aus China und Weißrussland zu Wort, welche die Europameisterschaft beobachtet und großes Interesse an Showdown gezeigt haben. Sie wollen diese Sportart zukünftig auch in ihren Ländern fördern. Die weltweite Verbreitung von Showdown nimt also weiter zu.