Drei tapfere Schneiderlein wagten sich nach Schweden, wo sich die Crème de la Crème des Europäischen Showdown versammelt hatte. Für Philip und Martin war es die erste Turniererfahrung in diesem Sport, Mario hat bereits an den Deutschen Meisterschaften teil genommen, aber international auch noch keine Erfahrungen gesammelt. Für alle war also genau das die Vorgabe, Erfahrungen sammeln, Freude am Spiel und am austausch mit den Spielern.
Dazu war die Atmosphäre bestens geeignet. Im bunten treiben zwischen den sechs Räumen mit ihren Spieltischen ergab sich manches Geplauder oder auch Fachsimpeleien über Spieltechnik und Ausrüstung. Die Verpflegung war auch bestens geregelt und fand in der benachbarten Radiostation statt - untergebracht waren alle in dem Hotel, wo auch der Spielbetrieb statt fand.
Am Donnerstag, dem ersten Spieltag, sollte sich das Teilnehmerfeld in zwei Hälften aufteilen. Die ersten drei platzierten jeder Gruppe würden weiter um die Plätze 1-18, die letzten drei um Platzierung 19-34 spielen, zwei der eigentlich 36 angekündigten Teilnehmer fielen gesundheitlich bedingt vorher aus, darunter Krister, der Organisator selbst. Wir erfüllten unsere Erwartungen und landeten im hinteren Feld, nur Mario konnte seine Partie gegen Guus Kusters gewinnen. Alle hatten sich aber sehr gut verkauft und einige Sätze nur sehr knapp verloren. Martin rang dem späteren turniersieger Zebastian Modin 8 Punkte im zweiten Satz ab, Ergebnisse wie 9-11 oder 10-13 konnten wir mehrfach verbuchen.
Auch am Freitag sollte in neu gemischten Sechsergruppen gespielt werden. Diesmal blieb Mario nur die Anerkennung des einen oder anderen Gegners, während Martin fließig Punkte sammelte - er gewann zwei seiner Partien und lieferte sich mit dem werdenden Gruppensieger, Bertrand Laine, einen packenden und knappen Dreisätzer, der zwar zugunsten Bertrands ausfiel, Martin aber einen Punkt bescherte. Mit Siegen gegen seinen Teamkollegen Philip sowie gegen Tobias Eriksson gelangte er auf Platz drei seiner Gruppe. Philip schloss als fünfter in derselben Gruppe ab, vor Jonnie Brinley, der inzwischen verletzungsbedingt ausgeschieden war. Damit würde Martin um die Plätze 25-30 spielen, während Philip und Mario mit dem Italiener Costante Piantoni ihr Finale um die Plätze 31-33 austragen sollten.
Am Samstagmorgen war es dann soweit, dass auch Philip seinen ersten Sieg verbuchen durfte. Er gewann gegen Costante in drei Sätzen. An die Spitze der Dreiergruppe setzte sich Mario, der gegen Philip und Costante jeweils in zwei Sätzen gewinnen konnte.
Martin kam unterdessen richtig in Fahrt: Er gewann vier Spiele in Folge, darunter gegen Fabio Santini, der ihn am ersten Spieltag noch klar dominiert hatte. Erst gegen Pavel David gab er zwei Sätze ab, sodass er als Gruppenzweiter insgesamt Platz 26 belegte und seine Erwartungen weit übertraf.
Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit unserem Auftritt. Für das erste internationale Turnier in Spitzenbesetzung haben wir uns tapfer geschlagen und hoffentlich eine Menge gelernt.
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Zebastian Modin hat in diesem Turnier kein einziges Spiel verloren. In der Runde der letzten Sechs musste er zweimal über fünf Sätze gehen, gewann aber auch diese Partien und ist damit Turniersieger, vor Weltmeister Sven van de Wege. Es gibt auch ein noch jüngeres Nachwuchstalent, Kevin Kjelldahl, ebenfalls aus Schweden, Der zehnjährige hat manchen Favoriten geschlagen und dürfte in der Zukunft noch von sich Reden machen - neben vielen Partien hat er auch die Herzen der Teilnehmer gewonnen.
Die Ergebnisse können auf der Turnierseite zum Haninge Open 2011 Nachgelesen werden.
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