Im niederbayerischen Bernried hat sich eine Sportwoche für Blinde und Sehbehinderte - nicht mehr ganz so junge Sportler - etabliert. Diese trafen sich wie jedes Jahr wieder in der letzten Augustwoche des Jahres beim EBU-Cup, der auch vom DBSV unterstützt wird.
Ursprünglich ging es um Kegeln, mittlerweile werden alle anderen Aktivitäten drumherum geplant und organisiert. Doch die Kernsportart bleibt das Einzel- und Mannschaftskegeln mit Finalrunde.
Seit 2010 wird auch Tischball angeboten, was eigentlich das Gleiche ist wie Showdown, aber in Bernried doch wesentlich anders durchgeführt wird. Hier geht es nicht um Meistertitel oder Ranglistenplätze. Es soll Nachwuchs gewonnen und Interesse für neue Showdown-Standorte in Deutschland geweckt werden. Außerdem bekommen auch viele Spieler damit wenigstens einmal im Jahr die Gelegenheit, diese integrative Sportart auszuüben, die ansonsten keine Möglichkeit haben, Tischball zu spielen.
Der EBU-Cup konnte vom DBSV eine vierteilige erprobte Tischballplatte erwerben, die zwar etwas in die Jahre gekommen, aber für genau diesen Zweck und den vorhandenen Lagerplatz ideal ist.
Es wird in einer Vorrunde in kleinen flexiblen Gruppen ein Satz gespielt, und öfter müssen die Spieler ihre Startplätze aus Zeitgründen tauschen. Aber bisher hat es immer irgendwie geklappt, dass jeder Teilnehmer seine Spiele absolvieren konnte. Vor- und Zwischenrunde werden auf drei bis vier Vor- bzw. Nachmittage verteilt. Wenn die Zeit es erlaubt, gibt es auch Finalspiele mit zwei Gewinnsätzen; ansonsten werden die Plätze im A-, B- oder C-, manchmal sogar D-Pool ausgespielt.
Selbst beim Modus müssen die Organisatoren sehr flexibel sein und sich immer an den anderen sportlichen Aktivitäten ausrichten.
Eine besondere Herausforderung war in diesem Jahr für die Organisatoren das kleine Mannschaftsturnier, das inzwischen zu einer schönen Tradition geworden ist und immer am Freitagnachmittag mit fünf Teams stattfindet. Von Baulärm im Haus begleitet, spielte auch der Schiedsrichter mit, um die fünfte Mannschaft zu komplettieren. Das Pfeifen war zeitweise etwas schwierig, aber mit Fairness und gutem Willen ging auch das ganz gut durch, und es war ein toller sportlicher Erfolg für alle Teilnehmer jeden Alters.
Ein ganz großes Dankeschön geht an den einzigen Schiedsrichter, der alles gut im Griff und jeden toten Ball geduldig ertragen hat.
(Geschrieben von Andrea Vulprecht)