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2. BSC Prague Showdown Cup 2018 vom 07.-11.03.2018

Von Birgit Riester

Zum zweiten Mal lud der BSC Prag zum internationalen Turnier ein. 32 Männer und 18 Frauen aus 12 Nationen nahmen teil. Sowohl das Turnier der Männer mit 15 Spielern aus den ersten 20 der Weltrangliste als auch das der Frauen mit 10 Spielerinnen aus den Top 20 waren in die höchste Turnierkategorie einsortiert.
Aus Deutschland reisten Robert Glojnaric aus Frankfurt, Antonio Michienzi aus Marburg und Bettina Steffan, Deniz Kürtoglu und Birgit Riester aus Kassel an. Begleitet wurden sie von der Trainerin Birgit Vogt und Roberts Eltern.Als bester Deutscher Mann schnitt in diesem Jahr Glojnaric mit dem 19. Platz ab und verbesserte sich damit um 12 Plätze. In der ersten Runde besiegte er zwar den Dänen Martin Egelund Olsen, musste sich aber dem Finnen Juha Oikarainen und dem Slowaken Stefan Marcin geschlagen geben. Als Drittplatzierter seiner Gruppe kämpfte er in der zweiten Runde um die Plätze 17-24 weiter.
Ähnlich ging es Deniz Kürtoglu in seiner Gruppe. Er verlor gegen Ondrej Kodet aus der Slowakei und den Polen Krystian Kisiel, besiegte aber Waclaw Karczewski ebenfalls aus Polen.
In der zweiten Runde trafen die Deutschen in der gleichen Gruppe aufeinander und spielten gegen den Slowaken Pavol Kubosko, Vierter des Vorjahres und den Franzosen Jeremy Travert. Beide siegten gegen den Franzosen und unterlagen dem Slowaken. In der deutschen Partie besiegte diesmal Glojnaric den Kasseler und spielte am Samstag um den 19. Platz gegen Jelle Stuer aus Belgien. Mit 13:10 und 12:10 konnte er den Linkshänder in zwei knappen und umkämpften Sätzen schlagen.
Im Spiel um Platz 21 traf der deutsche Deniz auf den gleichnamigen Slowenen Denis Repa. Hier hieß es dann „goal for Germany“ oder „point for Slovenia“, um die Kontrahenten auseinander zu halten. Nachdem Kürtoglu den ersten Satz deutlich mit 11:4 für sich entscheiden konnte, gingen die beiden weiteren Sätze an Repa, sodass der Kasseler sich diesmal mit dem 22. Platz zufrieden geben musste. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass Kürtoglu schon ab Donnerstag mit einem heftigen grippalen Infekt zu kämpfen hatte und das Turnier nur mit viel Tee mit Zitrone, Aspirin und eisernem Willen durchstehen konnte.
Antonio Michienzi erwischte mit den zwei Slowenen Peter Zidar und Denis Repa sowie dem Russen Vladimir Polyakov eine schwere Vorrunden-Gruppe, in der er sich allen drei Spielern deutlich geschlagen geben musste. Zwei Tore gegen den amtierenden Weltmeister und diesjährigen Turniersieger waren da schon ein toller Erfolg. In der zweiten Runde ging es leider für Michienzi ähnlich weiter, wobei er dem Tschechen Jaromir Vospel einen Satz abnehmen konnte. Auch im Spiel um Platz 31 verlor der Marburger gegen den Franzosen Bertrand Laine in zwei Sätzen, sodass er dieses Jahr die rote Laterne tragen musste.
Bei den Damen spielte Bettina Steffan zunächst in einer Fünfer-Gruppe. Die ersten zwei Spiele gewann sie gegen die Italienerin Pasqualina da Pozzo und die Russin Zhanna Antipina. Gegen eine weitere Russin Irina Lavrova und die Turniersiegerin Jaana Pesari aus Finnland verlor sie jedoch jeweils in zwei Sätzen. Als Gruppendritte erreichte sie die zweite Runde, in der die Frauen in zwei Sechser-Gruppen aufgeteilt wurden, jeweils besetzt mit zwei Gruppenersten, zwei Zweiten und zwei Dritten.
Birgit Riester gewann in ihrer Vierergruppe alle drei Spiele und erreichte als Gruppenerste ebenfalls die zweite Runde. „Betti und ich haben uns darüber gefreut, dass wir diesmal nicht in einer Gruppe sind, im Training spielen wir ja oft genug gegeneinander“.
Bettina Steffan zeigte in der zweiten Runde tolle Spielqualitäten, leider fehlte zunächst das kleine Quäntchen Glück zu dem einen oder anderen Satz- oder Spielgewinn. Gegen Jaana Pesari gelang ihr zum ersten Mal in einem Turnier ein Satzgewinn, auch gegen Marina Galuzova, Zweite des diesjährigen Turniers konnte sich Steffan, nachdem sie im ersten Satz mit 11:0 überrascht wurde, mit harten platzierten Schlägen den zweiten Satz holen. Leider machte sie beim Stand von 10:7 nicht den Sack zu und verlor den dritten Satz mit 10:13. Auch gegen Ilvina Nasirova aus Russland verlor sie einen Satz sehr knapp mit 10:12. Im letzten Spiel erreichte sie doch noch den ersehnten Sieg gegen Anja Svendsen aus Dänemark in zwei Sätzen. In dieser Gruppe hätte sogar ein Sieg zum Einzug in das Viertelfinale gereicht, da drei Spielerinnen je einen Sieg verbuchen konnten. Zwischen diesen Dreien entschied nur das Torverhältnis über die Platzierung zwischen 4 bis 6. Die Deutsche landete hierbei leider auf dem sechsten Platz, sodass sie am Samstag um Platz 11 gegen die Russin Lavrova spielen durfte, die sie schon aus der ersten Runde kannte. Auch in diesem Spiel musste sie sich nach drei Sätzen sehr knapp geschlagen geben, wobei hier der Schiedsrichter keine Glanzleistung zeigte, da er ein Tor für die Russin gab, bei dem der Ball nur rund gelaufen war und dafür ein In-Out für Steffan übersah. „Bei diesem Turnier habe ich Pech gehabt bei den Spielen, aber meine guten Ergebnisse gegen die Finalistinnen zeigen mir, dass es beim nächsten Turnier auch weiter nach vorne gehen kann, zumindest hat sich meine Platzierung vom letzten Jahr nicht verschlechtert.“
Riester erreichte in ihrer Sechser-Gruppe Siege gegen Irina Lavrova aus Russland, Helena Krivackova aus Tschechien und Rita Duetsch aus der Schweiz, musste sich aber Tanja Oranic aus Slowenien und Ela Mielczarek aus Polen geschlagen geben. „Ela konnte ich zumindest einen Satz abnehmen und sie damit ganz schön ins Schwitzen bringen.“ Mit drei Siegen erreichte Riester den dritten Platz und musste am Samstagmorgen gegen die Zweite der anderen Gruppe Marina Galuzova antreten. Auch Riester ging es an diesem Morgen aber nicht richtig gut. Sie hatte Probleme den Ball akustisch zu orten und machte mindestens drei Eigentore, bei denen sie sich aus Versehen den Ball selbst ins Tor schob. Hinter ihre Schläge bekam sie kaum Druck und verlor den ersten Satz ohne Punktgewinn. Im zweiten und dritten Satz ging es dann etwas besser, allerdings kam Riester nicht über sieben Punkte pro Satz hinaus. „ An diesem Morgen kam ich weder mit der Akustik und der Platte in dem Raum, in dem ich bisher nicht gespielt hatte zurecht, noch fand ich in ein gutes Spiel.“ Auch im nächsten Spiel gegen Anja Svendsen konnte Riester zwar einen Satz gewinnen, zu einem Sieg reichte es aber nicht, sodass sie um Platz 7 gegen Rita Duetsch antrat und doch noch ein Spiel an diesem Tag gewinnen konnte.
Birgit Vogt sei herzlich gedankt für ihr Engagement beim Coachen. Zwar lag ihr Schwerpunkt auf der Begleitung ihrer Kasseler Schützlinge, aber auch Glojnaric und Michienzi unterstützte sie mit ihrer scharfen Beobachtungsgabe bei dem einen oder anderen Spiel.
Insgesamt war das Turnier gut organisiert und im Gegensatz zum letzten Jahr wurde auch an einem Standort gespielt, was sehr viel angenehmer war. Einer der Spielräume war jedoch in einem ausgeräumten Hotelzimmer, in dem kaum die Tür aufging, da die Platte gerade hinein passte. Die Lautstärke, die Enge und die Luft in diesem Raum war schon eine Zumutung.
Inzwischen sind wir deutschen Spieler und Begleiter auf den Turnieren bekannt und viele betonten, dass sie sich freuen uns in Pisa wieder zu sehen.
Schön war, dass man nach der Siegerehrung am Samstagabend um 19 Uhr, bei der die ersten sechs Spieler und sechs Spielerinnen einen Pokal übergeben und jeder eine Medaille, eine Trinkflasche und eine Dose Iso-Getränke-Pulver bekam, noch richtig feiern und tanzen konnte. Die Schiedsrichter, die in den drei Tagen viel geleistet haben, hatten hierbei besonders viel Spaß und es zeigte sich, dass auch zwischen ihnen eine gute Gemeinschaft besteht.
Wir kommen gerne wieder!
Die einzelnen Spielergebnisse sind auf der Homepage: www.gameresultsonline.com einzusehen. Daher hier nur noch die Pokalgewinner/innen und die Deutschen mit ihrer Platzierung:
Damen:
1. Jaana Pesari (Finnland)
2. Marina Galuzova (Russland)
3. Ela Mielczarek (Polen)
4. Tanja Oranic (Slowenien)
5. Anja Svendsen (Dänemark)
6. Ilvina Nasirova (Russland)
7. Birgit Riester (Kassel)
12. Bettina Steffan (Kassel)

Herren:
1. Peter Zidar (Slowenien)
2. Luca Liberali (Italien)
3. Adrian Sloninka (Polen)
4. Juha Oikarainen (Finnland)
5. Pierre Bertrand (Frankreich)
6. Vladimir Poljakov (Russland)
19. Robert Glojnaric (Frankfurt)
22. Deniz Kürtoglu (Kassel)
32 Antonio Michienzi (Marburg)