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Division B Damen 2023/24 mit Hamburger Spitze

Entspannter, doch solider Kampfgeist

geschrieben von Christian Siegemeyer

Am 2. und 3. März 2024 gingen neun Spielerinnen der Division B in Hamburg in den Räumlichkeiten des BSVH an die Showdown-Platte. Die zehnte Spielerin, Ivonne Wächter (Hamburg) war leider nicht in der Lage zu spielen, erwies sich aber, ebenso wie ihre Standortkollegen, als sehr gute Gastgeberin. Nach der Begrüßung und der Spielmaterialkontrolle ging es auch schon direkt in die ersten Spiele zur Ermittlung der drei Aufsteigerinnen in die Topliga. Jede der Hauptakteurinnen dieses Wettkampfes hatte ihre individuellen Highlights.

Aufgestiegen aus der Division C im Osten, lieferte sich Sylvia Witte (Stendal) zum Einstieg ein heißes Gefecht mit der Aufsteigerin aus dem Westen Birgit Niggemann, der sie im dritten Durchgang nur knapp unterlag. Der deutlich Turniererfahreneren Bremerin Martina Reicksmann nahm sie ebenfalls einen Satz ab. Beachtlich ist aber, dass sie gegen Nadine Ledwig (Frankfurt) in beiden Sätzen nur knapp verloren und diese im zweiten Satz sogar in die Satzverlängerung zwang (9:11, 13:16).

Die Düsseldorfer Spielerin Birgit Niggemann erspielte sich direkt zu Beginn des Turniers den oben genannten Sieg gegen Sylvia Witte. Es blieb bei diesem einen Tabellenpunkt, jedoch stand Niggemann kurz davor, Reicksmann das Spiel abzunehmen (9:11, 12:6, 10:12), und auch Nadine Ledwig musste einen Satz an sie abgeben. Besonders spannend wurde es allerdings gegen Anja Pfaffenzeller (10:13 im dritten Satz), so dass gesagt werden kann, dass Niggemann sich mancher Kontrahentin ins Gedächtnis gespielt hat.

Anja Pfaffenzeller (Chemnitz), die Gewinnerin des 2. Chemnitzer Jedermensch-Turniers 2023, hatte am Ende des Spieltages definitiv hart um ihren Sieg gegen Niggemann zu kämpfen, zu dem Zeitpunkt jedoch bereits einen souveränen Sieg gegen Sylvia Witte errungen (11:4, 11:5) und der Berlinerin Silke Larsen einen Satz abgenommen, so dass sie sich insgesamt über drei Siegpunkte freuen durfte.

Die Mittelfeld-Plätze waren besonders eng umkämpft. Anja Cirar (Nürnberg), ein Urgestein der Division B und seinerzeit auch passionierte Bundesliga-Spielerin, bewies einmal mehr ihre solide, routinierte Abwehr, die ihren Gegnerinnen einiges an Geduld abverlangt hat. Hier war eine gute, aber auch variable Angriffsstärke gefordert, um Lücken in der Verteidigung der Nürnbergerin zu finden. Anja Cirar erspielte sich in der Division B dieser Saison fünf Siege.

Auch Silke Larsen (Berlin) ist schon einige Jahre an der Platte dabei. Charakteristisch waren ihre druckvollen, kräftigen und temporeichen Schläge, mit denen sie einige ihrer Gegnerinnen zeitweise aus dem Konzept gebracht hat. Larsens Spiele versprachen Temporeichtum, und es war oftmals spannend zu beobachten, ob sie ihrerseits ausgekontert wurde oder mit ihrem Angriff auftrumpfen konnte. Dieser rasante Spielstil brachte auch ihr an diesem Wochenende insgesamt fünf Siege ein.

Das Fünf-Siege-Trio komplettierte Martina Reicksmann (Bremen). Sie hat an einigen Deutschen Meisterschaften teilgenommen und spielte in der vergangenen Saison in der Division A. Reicksmann weiß, was es bedeutet, harte Spiele zu bestreiten. Dies durfte sie an diesem Spieltag am eigenen Leib erfahren, da ihre Matches gleich mehrmals in den dritten Satz gegangen sind. Ihren Kampfgeist und ihre Erfahrung hat sie immer wieder ausgepackt, um beispielsweise gegen Niggemann und Witte die Tabellenpunkte doch noch nach Hause zu holen. Reicksmann, Larsen und Cirar waren in der Abschlusstabelle nicht nur punktgleich, sondern hatten sich im Kreis geschlagen. Auf Grund des besseren Satzverhältnisses errang Reicksmann Platz vier, gefolgt von Larsen und Cirar auf den Plätzen 5 und 6.

Die Frankfurterin Nadine Ledwig ist in dieser Saison zum zweiten Mal in der Division B angetreten. Bis auf das Hamburger Duo Schmitz und Schmidt setzte sie sich gegen alle anderen Kontrahentinnen durch. Ledwig hatte sich gegen starke Gegenwehr durchzusetzen, musste sie doch in vier Spielen in den Entscheidungssatz. Sie nutzte ihre große Reichweite an der Platte gekonnt aus, um sich manch einen schnellen Ball noch zurückzuholen oder von weiter vorne auf der Platte anzugreifen. Ledwigs wohlverdienter dritter Platz sicherte ihr das Ticket in die Division A.

Wer den Nord-Cup der letzten beiden Jahre nicht mitverfolgt hat, dürfte den Namen Bianca Schmidt (Hamburg) an diesem Wochenende vielleicht zum ersten Mal gehört haben. Sie ist in der vergangenen Einzelliga-Saison kampflos aus der Division C im Norden aufgestiegen, so dass sie, abgesehen von den beiden Freundschaftsturnieren, nun ihr erstes Turnier bestritt. An diesem Wochenende stach „Miss Pokerface“ (sie scheint im Spiel wirklich nichts aus der Ruhe zu bringen) einmal mehr durch ihre kontrollierte und technisch sichere Spielweise hervor. Schmidt musste sich dabei lediglich gegen Sabrina Schmitz geschlagen geben, erspielte sich ansonsten aber einen souveränen Sieg nach dem anderen, wobei die Frankfurterin Nadine Ledwig die Einzige war, die Schmidt in den Entscheidungssatz zwang. Schmidt freute sich über den zweiten Platz, durch den sie ebenfalls in die Division A aufgestiegen ist.

Sabrina Schmitz, die seit dieser Saison zum Standort Hamburg gehört, war im Vorfeld die Favoritin für den Sieg der Division B schlechthin. Die auch international langjährig erfahrene Turnierspielerin und mehrfache Deutsche Vizemeisterin konnte an einem ihrer Spieltage in der Division A der vergangenen Saison nicht teilnehmen, wodurch sie abgestiegen war. Der Beweis, dass sie in die Division A gehört, ließ nicht lange auf sich warten. Schmitz marschierte ohne Match- und Satzverlust mit ihrer allseits bekannten überragenden Spielqualität an die Tabellenspitze. Bianka Schmidt nahm ihr in einem Durchgang acht und Nadine Ledwig sechs Punkte ab, in allen anderen Sätzen des Spieltages ließ sie jedoch nie mehr als drei Gegenpunkte zu. Somit ist Sabrina Schmitz die hochverdiente Siegerin der Division B 2023/24!

An der Platte ehrgeizig, neben der Platte herzlich, das beschreibt die Stimmung an diesem Wochenende am besten. Auch wenn die Spielerinnen an der Platte alles gegeben haben, wurde jeder Sieg der anderen Seite gegönnt und sich rege ausgetauscht über unseren schönen Sport. Vor allem am Samstagabend hatten sich beim Abendessen im Restaurant Tunici alle viel zu erzählen. Am Ende des Turniers erfolgte die Siegerehrung, im Rahmen derer den erfahrenen Schiedsrichtern Manou Schad, Christian Siegemeyer und Lennart Vulprecht sowie dem neuen Schiedsrichter Gregor Ley gedankt wurde. Dieser war ursprünglich als „Schiedsrichter-Azubi“ angesetzt, zeigte aber bei seinem ersten Spiel, das er geleitet hat, eine so souveräne Leistung, dass er direkt voll eingesetzt wurde. Des Weiteren wurde dem Turnierleiter Nils Hildebrandt gedankt sowie den helfenden Händen, die alle Anwesenden mit Getränken, belegten Brötchen und Kuchen versorgten. Es war ein sehr schönes Turnier, und alle Spielerinnen, die in der Division B verbleiben, freuen sich bereits auf die nächste Saison.

Es folgen die Platzierungen der Spielerinnen.

1. Sabrina Schmitz (Hamburg, 9 Siege, aufgestiegen in Division A, letzte Saison in Division A)
2. Bianca Schmidt (Hamburg, 8 Siege, aufgestiegen in Division A, letzte Saison in Division C)
3. Nadine Ledwig (Frankfurt, 7 Siege, aufgestiegen in Division A)
4. Martina Reicksmann (Bremen, 5 Siege, letzte Saison in Division A)
5. Silke Larsen (Berlin, 5 Siege)
6. Anja Cirar (Nürnberg, 5 Siege)
7. Anja Pfaffenzeller (Chemnitz, 3 Siege)
8. Birgit Niggemann (Düsseldorf, 2 Siege, letzte Saison in Division C)
9. Sylvia Witte (Stendal, 1 Sieg, nächste Saison in Division C, letzte Saison in Division C)
10. Ivonne Wächter (Hamburg, 0 Siege, nächste Saison in Division C, letzte Saison in Division A)

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