Erster Titel für Alfons Vollmer
geschrieben von Christian Siegemeyer
Nach längerer Pause fand endlich wieder der Maximilian-Maria-Kolbe-Cup in Viersen statt.
18 Spielerinnen und Spieler, davon 8 aus Viersen und 10 weitere aus vier anderen Standorten in NRW, gingen am 9. September 2023 an den Start, um das erste Freundschaftsturnier im Westen seit der Corona-Pandemie auszutragen.
Anders als in den Vorjahren wurden die je zwei vier- und fünfköpfigen Gruppen nicht nach Spielstärke, sondern via Losverfahren eingeteilt. Dies führte zu sehr interessanten Gruppenkonstellationen, die es an Spannung nicht missen ließen.
In der ersten Gruppe marschierte Petra Welsing aus Paderborn ohne Satzverlust an die Spitze, erhielt dabei lediglich von dem Moerser Julian Kai Gegenwehr, der Welsing im zweiten Durchgang in die Satzverlängerung zwang. Obwohl dieser erst sein zweites Turnier bestritt, erreichte er Rang zwei in der Gruppe und damit ebenfalls das Viertelfinale und ließ die beiden Viersenerinnen Dagmar Hahn und Barbara Lemke deutlich hinter sich.
Der Kampf um den Viertelfinaleinzug in Gruppe B hatte es in sich! Nachdem der Paderborner Alfons Vollmer seinen Vereinskameraden Murat Altunok regelrecht zerlegt hatte, lieferte er sich gegen Stefan Peters vom gastgebenden Standort ein hitziges Gefecht über drei Sätze, welches er aber schließlich für sich entschied. Auch die Begegnung mit Murat Altunok ging für Stefan Peters in den dritten und endscheidenden Durchgang. Dabei schenkten sich die beiden nichts. Hier setzte sich dann letzten Endes doch Altunok durch, so dass das Paderborner Duo ins Viertelfinale einzog.
Die dritte Gruppe bot eine große Überraschung. Der Moerser Oliver Kai, der Vater von Julian Kai, legte in seinem zweiten Wettkampf einen Durchmarsch hin, bei dem er lediglich an Brigitte Otto-Lange, ebenfalls aus Moers, einen Satz abgab. Den dritten Satz dieser Begegnung entschied Kai mit 11:9 für sich, so dass dieses Spiel sehr knapp war. Den Düsseldorfer A-Divisionisten Robert Glojnaric spielte er hingegen mit 11:8 und 12:5 regelrecht an die Wand. Glojnaric bezwang aber Otto-Lange und die beiden Turnier-Neulinge Stefan Tissen und Tabea Tams aus Viersen, die sich für ihr erstes offizielles Turnier insgesamt sehr achtbar schlugen, so dass auch er noch das Viertelfinale erreichte.
In Gruppe D komplettierten zwei Einzelliga-Aufsteiger die Riege der Viertelfinalisten: Kevin Barth aus Dortmund, der sich in der vergangenen Einzelliga-Saison den Aufstieg in die Division A erspielt hatte, dominierte das Feld, wurde aber von Stefan Lammertz vom Gastgeber in den dritten Durchgang geschickt, den er erst in der Satzverlängerung für sich entschied. Der Moerser Dennis Kapp, welcher in der vergangenen Saison die Regionaldivision West gewann und damit den Aufstieg in die Division B erreichte, erspielte sich den zweiten Platz in der Gruppe. Auch Nils Hildebrandt vom gastgebenden Standort meldete sich nach längerer Turnierpause mit einer guten Leistung zurück und schloss die Gruppe auf Rang drei ab. Dabei besiegte er seinen direkten Teamkameraden mit 2:0 Sätzen und verwies diesen auf Rang Vier. Erfreulich ist anzumerken, dass auch in dieser Gruppe mit der Viersenerin Zofia Stachoviak eine weitere Nachwuchsspielerin am Start war. Auch sie bestritt dabei ihr erst zweites Turnier. Sie konnte dabei wie alle anderen Nachwuchsspielerinnen und Nachwuchsspieler mit ihrer Leistung sehr zufrieden sein und wichtige Turniererfahrungen sammeln.
Während die Gruppenspiele oftmals knapp waren, fielen die Viertelfinals hingegen allesamt sehr deutlich aus. In den Halbfinals trafen Dennis Kapp und Alfons Vollmer sowie Kevin Barth und Murat Altunok aufeinander. Vollmer machte kurzen Prozess mit Kapp, doch Barth und Altunok kämpften ewig, bis schließlich Barth in drei Durchgängen das bessere Ende für sich verbuchen konnte.
Im Spiel um Platz 3 sicherte sich Altunok, der in der Division C der vergangenen Saison noch gegen seinen Kontrahenten Kapp verloren hatte, jedoch dieses Mal die Oberhand behielt, den Bronzepokal. Das Finale gestaltete sich im ersten Satz noch ausgeglichen, den sich Vollmer mit 12:9 holte. Dann aber drehte Barth auf und erzwang mit 11:4 den Ausgleich. Im Entscheidungssatz aber gab Vollmer nochmal alles und ließ bei einem abschließenden 11:2 keine Gegenwehr mehr zu. Herzlichen Glückwunsch zum ersten Titel an den Paderborner Alfons Vollmer!
Von einem heißen Turnier zu sprechen hatte an diesem Tag gleich zwei Bedeutungen: Die eine war die sportliche Leistung aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die andere war die Tageshöchsttemperatur von 31 Grad bei schwüler Witterung. Dies hatte Auswirkungen auf die gesamten Matches, in denen es auch bei erfahrenen Sportlerinnen und Sportlern zu einigen Spielfehlern kam. Alles in allem wurden gute Leistungen von allen Spielerinnen und Spielern angeboten. Es hat sich zudem gezeigt, dass nicht mehr davon ausgegangen werden kann, dass ein Spieler aus einer niedrigeren Division in der Einzelliga einem Gegner aus einer höheren Division nichts entgegenzusetzen hat. Neben den bereits genannten Beispielen ist hierbei das Duell um Platz 13 zu nennen, bei dem der Moerser Eric Klumb aus der Division C dem Viersener Stefan Lammertz, welcher in der vergangenen Saison noch in Division A spielte, das Leben derart schwer machte, dass dieser erst im dritten Durchgang mit 13:11 den höheren Platz errang.
Sehr positiv hervorzuheben ist der Sportsgeist, den alle Teilnehmenden an den Tag legten, obwohl der Spielplan im laufenden Turnier aufgrund verschiedener Umstände mehrfach angepasst werden musste. Viele Begegnungen dauerten extrem lange und es entstand auch daher eine erhebliche Verzögerung im Zeitplan. Aus diesen Gründen wurde auch das Finale vorgezogen, so dass mancher Aktive nur wenig Pause zwischen den Matches hatte und nicht alle Beteiligten diesem beiwohnen konnten. Alle Aktiven haben jedoch auch diese Herausforderungen mit Spaß und Freude am Spiel angenommen, so dass die hervorragende Stimmung des Tages bis zum Schluss erhalten blieb.
Auch wenn somit leider keine offizielle Siegerehrung stattfinden konnte, wurde während des anschließenden gemeinsamen Essens von allen Teilnehmenden den vielfachen helfenden Händen ausführlich gedankt, die solch ein Turnier überhaupt erst möglich machen. Hier sind besonders die Schiedsrichter Markus Mans, Markus Meyer-Gehlen, Valeria Rapp, Victoria Reul-Kallenberg und Christian Siegemeyer, der zudem als Turnierleiter fungierte, zu nennen. Gleiches gilt für die drei Organisatoren sowie das Verköstigungsteam Gun Hoßbach und Peter Ernst.
Es war ein tolles Turnier und wir freuen uns jetzt schon auf den nächsten Maximilian-Maria-Kolbe-Cup!
Alle Ergebnisse und Platzierungen können unter www.showdown-turnier.de nachgelesen werden.